Geordnete Insolvenz

Vorstandssitzung in der Zeitenwende

Im folgenden Gespräch geht es um eine Vorstandssitzung, bei der die Re-Strukturierung eines Unternehmens besprochen wurde. Ein Phänomen der Zeitenwende wird deutlich: Alte – horizontale – Geschäftspraktiken enden und neue –vertikale – sind gefordert. Eine Firma, die im alten Geist entstanden und gewachsen ist, kann nicht mehr mit alten Mitteln – und von Menschen der alten Zeit – geheilt werden. 

Neuer Reichtum - Daniela Erdmann

Neuer Reichtum – Daniela Erdmann

Wo Menschen ohne Freude und Kreativität, ohne Mitgefühl und Transparenz herrschen, da herrscht der Schattentod – totes Leben oder lebendiger Tod. Hier hilft Lichttod – das freudvolle Sterben des bereits Abgestorbenen oder: die geordnete Insolvenz. In der Essenz geht es nicht um die Unternehmen, gleichgültig, wie hoch die wirtschaftlichen Verluste wären, sondern um die Menschen. Der Zeitgeist fordert den fließenden Kapitalstrom jedes einzelnen Menschen – und setzt dafür mit Freuden Hundertausende Euro oder Dollars in den Sand.

Möge euch, auch wenn wir die Namen und Umstände gründlich geändert haben, der eine oder andere hier genannte Geschäftsmann bekannt vorkommen: als ein Teil eurer selbst. Möge dieses Gespräch unter vier Augen tausenden Herzen neue Impulse geben. Der Gesprächspartner (GP) ist Spezialist für die Restrukturierung von Unternehmen, die am äußersten Rand ihrer Existenz und Perspektiven angekommen sind. Sabine Wolf (SW) ist Spezialistin für die Restrukturierung von Menschen, die am äußersten Rand ihrer Existenz und Perspektiven angekommen sind.

Die Sitzung hatte am Vormittag stattgefunden und fünf Stunden gedauert. Das erste Gespräch fand am Abend desselben Tages statt. Am folgenden Tag fanden eine Telefonkonferenz und ein zweites Gespräch statt.

Erstes Gespräch

GP: Wo fange ich an?

SW: Manchmal ist der wirkliche Anfang ganz woanders als der erlebte.

GP: Genau so ist es. Ich fange an und beschreibe, wer da war: Die Aufsichtsräte Wachmann und Salzmann, als neues Mitglied des Aufsichtsrats, und ich, die Geschäftsführer der Tochter-GmbH und Mutter-AG, Weinert und Kaufmann sowie der Herr Wohlert, der sich trotz der Schieflage des Unternehmens bei Arnold vollmundig als neuer Vorstand der Mutter-AG angeboten hatte.

SW: Die beiden Busenfreunde und Erzfeinde Arnold und Fritz waren nicht dabei. Sind sie nicht die Inhaber der beiden Firmen?

GP: Nein, sie hatten hier nichts zu suchen – und wollen einander auch nicht begegnen. Punkt 1 der Tagesordnung war der Bericht des Vorstandes zur aktuellen Situation der Mutter, Punkt 2 war die Präsentation des Herrn Wohlert als neuer Vorstand und Nummer 3 war die Tochter, die sich selbst nicht trägt. Die restlichen Punkte waren von geringerer Bedeutung.

Entsprechend meiner Vermutung begann Herr Wohlert sofort zu taktieren: Man möge seine Präsentation nach hinten verschieben, weil die anderen Themen doch viel wichtiger seien. Er wollte sich erst einmal ein Bild machen, anstatt gleich, wie angekündigt, die Verantwortung zu übernehmen – ein Mensch mit doppeltem Bedürfnis nach Netz und Seil. Seine verbindliche Zusage Arnold gegenüber: „Ja, ich mache es“ bekräftigte er heute zwar: „aber frühestens in zehn Wochen.” Jetzt gehe es erstmal darum, handwerklich zu arbeiten, und das mache er besser von außen. Er zeigt sich nicht sehr glaubwürdig.

SW: Dennoch verständlich, denn die aktuelle Situation der Firmen ist transparent zu machen, die Fakten sind auf den Tisch zu legen.

GP: Und dies macht ihm Angst, denn dann hätte er keine Möglichkeit, kurzfristig wieder auszusteigen. Er will Transparenz, um sich entscheiden zu können – und hat gleichzeitig aus irgendwelchen Gründen Angst, diese Transparenz selbst mit herzustellen. Ich habe es ihm reflektiert.

Viele Punkte zeigten sich so, wie ich sie im Vorfeld erarbeitet hatte. Mir lagen Zahlen vor, die andere noch gar nicht kannten – einfach weil ich sie eingefordert hatte. Sie erinnern sich, ich bin erst seit wenigen Wochen involviert. Niemand hat bisher Klarheit gefordert, Zahlen und Bilanzen. Und natürlich ist der Zustand dramatisch, völlig verfahren – auf der wirtschaftlichen und emotionalen Ebene. Der Herr Weinert ist ein gebrochener Mann, mit dieser Situation völlig überfordert. Sein Gang und seine Ausstrahlung waren schwer und gebeugt.

Arme Opfer und kaltblütige Täter

SW: Ein gebrochener Mann hat immer eine persönliche Geschichte, die niemand kennt, und es ist nicht nur die des Opfers. In dieser Zeit öffnen sich persönliche und geschäftliche Knoten und Konten – und die sind nicht nur voller Reichtum und Freiheit, sondern auch voller Schmerz und Verluste.

GP: Das ist deutlich. Am Schluss hatte ich einen kurzen Körperkontakt mit ihm. Er hatte sich schon in sein Zimmer verkrochen, doch ich wollte mich einmal persönlich verabschieden. Da war diese gewaltige Schwere. Innerlich hat er geweint. Ich sagte: „Lassen Sie uns da einfach gemeinsam durchgehen. Die Situation ist für Sie wahrscheinlich schwierig, weil Sie gar nicht wissen, wo Sie hingehören.“ Nun, sein Job steht im Grunde zur Disposition. Solange Wohlert zögert hineinzugehen, hängt Weinert zwischen den Stühlen und hat keine klare Entscheidungsgrundlage.

SW: Welche Entscheidung könnte Weinert treffen, wenn Wohlert einsteigt?

GP: Ganz rauszugehen.

SW: Könnte er auch die Entscheidung treffen, drin zu bleiben?

GP: Dann ist die Frage, was sein künftiges Aufgabengebiet wäre. Durch meine Impulse haben sie in den letzten Wochen Versuche gestartet, die Tochter zu verkaufen – und da ist ein Interessent. Weinert könnte da mitgehen. Diese Möglichkeit würde er wohl wählen.

SW: Rein taktisch ist seine Entscheidung nicht von Wohlerts Zu- oder Absage abhängig. Er könnte völlig unabhängig von der Situation sagen: „Ich entscheide mich, hier zu bleiben und bewerbe mich für die und die Aufgabe.“ Oder: „Ich gehe hinaus.“

GP: Natürlich könnte er das. Aber sie warten aufeinander. Sie sind es nicht gewohnt, Impulse zu setzen, sondern zu warten und zu lamentieren.

SW: Wie Wohlert nicht die Verantwortung für seine Kraft und Position übernehmen will, übernimmt Weinert nicht die Verantwortung für seine eigenen Wege. Lieber lassen sie sich vor vollendete Tatsachen stellen, damit sie dann in einem geminderten Maße agieren können: re-agieren – eine Pattsituation
GP: Genau so ist es.

S: So folgt auf eine gebrochene Kindheit und Jugend, auf fragile Partnerschaften und Familienstrukturen schließlich der gebrochene Geschäftsmann. Wie alt ist er?

GP: Mitte 30.

SW: Himmelherrgott – und schon ein gebrochener Mann? Dann muss er aber mächtig an seiner Gebrochenheit mitgewirkt haben. Sein emotionales Alter dürfte bei 70 liegen. Das heißt, er ist alt geworden ohne zu reifen.

GP: Genauso nehme ich ihn wahr. Er ist nicht reif, aber er wirkt sehr alt.

SW: Er trägt das depressive Erbe seiner Vorväter in sich und lässt es nicht los, sondern nutzt es als aggressive Grundlage für seine Geschäftsenergie. Verhüllte Aggressionen lassen den Körper blitzschnell altern.

GP: Weinert ist das Bauernopfer im Spiel der anderen. Zuerst wurde er von ihnen irgendwohin gestellt und instrumentalisiert – und dann geopfert. Natürlich wäre er als Vorstand der Tochter GmbH frei in seinen Entscheidungen gewesen, aber er hat diese Freiheit nie genutzt. Stattdessen hat er das angenommen, was die Mutter AG ihm damals verkauft haben …

SW: … und hat getan, was sie wollten, anstatt ein eigenes Charisma, sein eigenes Unternehmen zu entwickeln. Also muss er nun erkennen, dass er sich von Beginn an selbst zum Opfer gemacht hat. Damit könnte er die vergangenen Jahre quittieren – und eine grundlegend neue Entscheidung treffen.

GP: Darüber haben wir auch gesprochen. Ich habe eine geordnete Insolvenz der Tochter vorgeschlagen. Dies ist möglich und notwendig, wenn sich die Firma nicht kurzfristig verkaufen lässt. Das Unternehmen liefert, seit es existiert, keinen Mehrwert.

SW: Die Schwächen und Stärken haben von je her über Erfolg oder Misserfolg der Unternehmen entschieden. Die geordnete Insolvenz ist ein Phänomen der Zeitenwende. Sie steht nicht nur auf der Unternehmensebene an, sondern auch der seelischen und psychischen Ebene der Menschen. Sie ist eine Forderung des Zeitgeistes, der nun aus versandeten Geldflüssen im Geschäft fließende Kapitalströme im Menschen machen will. Die Begriffe Schwäche und Stärke neu bewertet werden – wertberichtigt, sozusagen. Und es wird sich herausstellen, das viele so genannte Stärken in Wirklichkeit Schwächen oder gar Schwachsinn sind – und viele so genannte Schwäche tatsächlich Stärken.

Die geordnete Insolvenz ist ein kapitaler Akt des geistigen Fortschritts. Für kreative und unerschrockene Menschen war sie schon immer ein Kunstgriff, um aus einem alten Tief ein neues Hoch zu machen. Doch für emotional belastete, depressive und gebrochene Geschäftsleute ist sie wie das graue Schwert der Nazgul (aus Tolkien: Herr der Ringe).

GP: Genau so nehme ich dies bei unseren Strategen wahr. Sie haben Angst vor dem Ende, weil sie damit den Tod verbinden, weil Aufgeben für sie eine Schwäche ist.

SW: Loslassen, Aufgeben und Tod ist für viele der Inbegriff von Schwäche und Chaos – ein gewaltiger Angstfaktor, der sie in Schach hält. Doch genau damit haben sie ihre Unternehmen aufgebaut: mit Angst, Schwächen und vermeintlichen Stärken. Die Angst vor Verlust hat den Fokus von Beginn auf Verlust gesetzt und eine halbtote Unternehmensstruktur erschaffen. Und nun verweigert diese Angst die geordnete Insolvenz aller leblosen Lebensbereiche.

Nicht nur Weinert ist das Opfer der anderen, sondern jeder einzelne hat sein eigenes freies Leben geopfert – und tut es heute noch. Doch nicht mehr lange. In der Zeitenwende erreichen wir den Punkt, wo ALLES in die Insolvenz geht: die Kindheit und Jugend, die Psyche und Partnerschaften, die Lebenswerte und Berufe.

So wartet Weinert auf die Entscheidung von Wohlert, um aussteigen zu können, während Wohlert auf die Zahlen von Weinert wartet, um einsteigen zu können. Des einen Ausstiegs-Angst-Syndrom ist des anderen Einstiegs-Angst-Syndrom.

GP:  So ist es.

SW: Weinert steigt nicht aus, weil er noch nie ausgestiegen ist. Er weiß gar nicht, wie herrlich es ist, loszulassen, auszusteigen und von Herzen eigener Wege zu gehen. Und Wohlert steigt nicht ein, weil er noch nie irgendwo richtig eingestiegen ist. Er weiß gar nicht, wie erfüllend es ist, anzunehmen, einzusteigen und von ganzem Herzen dabei zu sein. Der eine ist nie aus seinem Sohn-Sein ausgestiegen und der andere nie in seine Vaterschaft eingestiegen. Keiner von beiden hat sich bisher im Menschsein verwurzelt und sein Leben ganz angenommen.

Wohlert wurde in seinem ehemaligen Büro geblockt und gemobbt, weil seine maskuline Wurzelenergie nie richtig pulsiert hat – weil er nie das gegeben hat, was wirklich in ihm steckt. Und so tritt er auch hier auf, und das Spiel könnte von vorne losgehen – nun allerdings mit dem Unterschied, dass dieses Muster nicht mehr funktioniert und es nicht mehr losgeht. Er hat seine Wurzelkraft in die Drehung zu bringen, seine Blockaden zu lösen und bereit zu sein, wirklich einzusteigen. Dann wird er eine gute Figur machen und etwas Wahres beitragen können.

GP: Ja. Er hat durchaus Fähigkeiten und könnte einen nennenswerten Input liefern. Aber seine derzeitige emotionale Lage ist noch ein Chaos.

SW: Dieses Chaos öffnet sich bei ihnen allen, damit die inneren Aufräumungsarbeiten beginnen können. Noch kann er nicht ins Geschäft einsteigen, weil er dort das gleiche Chaos vorfindet, wie in seiner vorigen Firma und in sich selbst. Im Moment sieht er nur die Wahl, vom alten Chaos in ein neues zu geraten, und zögert, weil er Angst vor seiner Kreativität hat.

Was ist mit den anderen Herren, die in dieses Karussell gehören.

GP: Ja, ich war gerade in Gedanken bei ihnen – wie sie mir begegnen. Wohlert und Wachmann brauchen ein bestimmtes Thema, um mit mir Kontakt aufzunehmen. Da ist ein gewisser Respekt, eine Distanz mir gegenüber, aber auch eine unverhohlene Neugier. Salzmann, der andere Steuerberater, ist ruhig, aalglatt, doch was er sagt, das sitzt. Er hat Ahnung.

Herr Kaufmann, der dem ungeliebten Otto Fritz nahe steht, hat etwas Lachendes, Spielerisches. Letztes Mal war sein Grinsen noch recht provokativ, doch heute hatte ich Spaß mit ihm. Wir führten Dialoge, ich stellte ihm Fragen, die andere sich nicht trauten zu stellen. Den Wohlert hat es auch gejuckt, diese Fragen zu stellen, doch er war froh, dass ich es getan habe. Mir gegenüber war Kaufmann völlig offen. Ich habe ihn darauf angesprochen, dass er zwei Herren dient und daher in dieser Runde wenig Vertrauen findet. Nun, der Otto Fritz gibt ihm ein Maximum an Sicherheit, was die anderen ihm übel nehmen. Ich fragte ihn, wie er mit der Situation zurechtkommt und er war dankbar, unter vier Augen darüber reden zu können.

In der Runde habe ich schließlich von ihm gefordert, 60.000 Euro zur Verfügung zu stellen, damit die Sozialpflichtbeiträge gezahlt werden können, bis die Entscheidung über Verkauf oder Insolvenz gefallen ist. Ich habe ihm klargemacht, dass er sich andernfalls strafrechtlich auf dünnem Eis bewegt. Seine erste Antwort war ironisch und unkonkret, doch dann gab er mir sein Wort, das Geld zu organisieren. Dieser zentrale, und von allen gefürchtete, Punkt war schnell geklärt – in einem lockeren Hin und Her zwischen ihm und mir.

Kaufmann ist ein Spieler und Tänzer, ein belebendes Element. Er war im Rahmen dessen, was er geben konnte, auch bereit und offen, gab Informationen, die wir gebraucht haben. Natürlich wird er im Gegenzug mit Informationen über uns bei Otto Fritz taktieren, doch dies ist für mich in Ordnung. Ich habe ohnedies nur noch ein Ziel: Ein Maximum an Transparenz. Und schon oft habe ich erlebt, dass negative Absichten zu positiven Effekten geführt haben.

Doch ich nehme die beiden Fronten der Beteiligten wahr. Sie können und wollen – noch – nicht miteinander kommunizieren. Sie sind emotional, verfeindet und verstrickt. Die Situation ist völlig verfahren. Weinert ist für sie alle ein rotes Tuch. Der braucht dem Otto Fritz kein Papier mehr zu schicken. Das habe ich ihm gesagt: „Herr Weinert, was Sie ihm schicken, landet sofort im Papierkorb – einfach weil es von ihnen kommt.“ Würde er die Liquidität für die Sozialversicherungsbeiträge anfordern, dann gingen auf der anderen Seite sofort die Türen zu.

SW: Ein depressiver Mensch hat die aggressiven schon immer zur Weißglut getrieben. Solche unverwurzelten Persönlichkeiten fühlen sich als passive Opfer, sind aber tatsächlich aktiv verweigernde Täter – für die kreativen Macher ein Hindernis, die es ihnen dann spiegeln. Solange Herr Weinert – nomen est omen – fordernd jammert und Partei suchend weint, wird er Schläge bekommen. Dieses kreative Mobbing könnte ihm helfen, in seine eigene Kraft zu kommen.

GP: Kreatives Mobbing – ja, das hat was.

SW: Was sendet er, der eben noch so bemitleidenswert erschienen, zu Kaufmann und Fritz hin aus?

GP: Er sagt ihnen zwischen den Zeilen: „Das kriegt ihr ja doch nicht gebacken.“ Missachtung, Schuldzuweisung, Unterstellung – verschleierte Formen der Aggression, ganz Ihrer vorherigen Ausführung entsprechend.

SW: Okay.

GP: Ja, tatsächlich, er sendet eine demotivierende Energie aus. Er wirkt bei den anderen in hohem Maße Aggression erzeugend – außer bei mir.

SW: Natürlich nicht. Auch die depressiven Opfer arbeiten mit Kalkül und spüren sehr genau, wo sie sich einen Schwertstreich leisten können und wo nicht. Weinert als Geschäftsführer der Tochter verlangt von Kaufmann und Fritz als Macher der Mutter-AG, versorgt zu werden. Es wäre für die Mutter die natürlichste Sache der Welt, ihre Tochter zu ernähren, würden nicht solche emotionalen Verflechtungen herrschen.

Weinert pocht unbewusst auf die mehrfach erfahrene Enttäuschung, nicht versorgt worden zu sein – und projiziert seine kindlichen Erfahrungen auf das Geschäft, schleudert damit eine unerfüllbare Schuldzuweisung gegen die Mutter: Der Tochter gehe es deshalb so schlecht, weil Kaufmann und Fritz als Mutter sie nicht versorgen.

GP: Das ist völlig richtig. So argumentiert er dann auch.

SW: Und einer unlösbaren Schuldzuweisung folgt im Unterbewusstsein Wut auf sich selbst und Resignation, die dann wiederum als Ironie und Sarkasmus nach außen tritt. So nutzt er eine Negativ-Energie nach der anderen, um alle Türen zuzuschlagen, zuschlagen zu lassen, und sich permanent als Opfer zu bestätigen – und herrscht auf dem Thron der Opfer. Seine unbewusste Entscheidung, ein gebrochener Mann zu sein, macht ihn auf allen Ebenen sowohl zum Tyrannen als auch kommunikations- und aktionsunfähig.

GP: Faszinierende Zusammenfassung – und genau so erlebe ich es.

SW: So hat er rings um sich herum eine Grube nach der anderen gegraben. In all diese Gruben wird er fallen, wenn er den Ring verlässt. Das spürt er und davor hat er Angst. Und die größte Grube besteht schließlich in der Erkenntnis, dass er auf sich selbst gestellt ist – und keine Feinde mehr hat, die er beschimpfen und von denen er sich ernähren kann. So stirbt ein Opfer, ohne körperlich zu sterben, und wird zum Schöpfer.

Er sollte hinausgehen – um seiner selbst und der Geschäfte willen. Es ist klar, dass Wohlert noch keine Zusage machen kann, solange Weinert noch drin ist. Im Moment liegt alles bei Ihnen.

GP: Was heißt das: Es liegt alles bei mir?

SW: Wie schon gesagt: Sie alle sind Geschäftsmänner der alten Welt und brauchen in dieser Zeitenwende Netz und Seil, einige sogar doppeltes Netz und Seil – beim Hereinkommen, beim Stabilisieren, beim Entwickeln einer geordneten Insolvenz und beim Hinausgehen. Innerhalb dieser Gruppe sind zurzeit nur Sie in der Lage, die anstehende geist-seelische Insolvenz der Männer zu betreuen. Sie können ihnen durchaus Netz und Seil bieten, und zwar jedem sein eigenes.

GP: Hmmh, während des Gesprächs, als die emotional verhärtete Front präsent war, kam aber auch schon die Lösung. Ich habe Herrn Wohlert gesagt, dass es notwendig und möglich sein wird, auch Otto Fritz über den persönlichen Dialog zu erreichen. Parallel dazu bedarf es personeller Veränderungen in der Vorstandschaft und in der Organisationsstruktur. Ich spüre es förmlich: Es geht zunächst einmal um nichts anderes, als die Tochtergesellschaft sterben zu lassen: Tod, Wandlung und Neugeburt – Aufstieg.

Und ich sehe, wie Weinert sich dafür öffnet. Ich sehe, wie wir eine Basis des Dialogs und Miteinanders schaffen. In Richtung Kaufmann ging die Forderung, über Otto Fritz mehr Integration zu ermöglichen, aber erst nach der Insolvenz. Die müssen sie zunächst einmal alle durchwandern.

SW: An dieser Stelle berühren wir die Ursprünge der heutigen Problematik – Erfahrungen, die sich bis zum Ersticken verengt haben, nämlich die Kindheit eines jeden Beteiligten, die Eltern, die Geschwisterstruktur und Familiensaga: das Gefühls- und Generationenerbe eines jeden dieser Männer.

Bisher funktionierten die Verträge und Geschäfte, weil die Kindheitsdramen der verschiedensten Menschen miteinander harmonierten und sich daraus ein gemeinsames traumatisches Erwachsensein erschaffen ließ – eine allgemein anerkannte Art, die kindlichen Traumata umzusetzen, zu strukturieren – und geschäftlich zu nutzen. Und weil der Zeitgeist dies unterstützte und es von allen genutzt wurde, führte es dann auch zu wirtschaftlichem Erfolg. Drama und Krieg waren die Grundlagen von Erfolg und Reichtum – in der alten Welt, doch es hat sich gezeigt, dass dieser alte Reichtum das Leben tötet und am Ende selbst versiegt. Es war eine absteigende Spirale mit einem natürlichen Ende – einer Kehrtwende.

In der neuen aufsteigenden Zeit ist der Erfolg eines Geschäftes durch das möglich, was Sie mit Kaufmann erlebt haben: das spielerische, tanzende Hin und Her, das offene Zulassen von Forderungen. Aber nun kitzeln Sie einmal den spielerischen Typ aus einem depressiv-aggressiven Herrn Weinert heraus …!

Es ist wichtig, zu erkennen, wie eng die persönliche Psyche – und Inkarnationsabsicht der Beteiligten – mit den derzeitigen Business-Strukturen verflochten sind, und wie leicht die Knoten zu lösen wären. Die Kunst besteht darin, angst- und wertfrei zu agieren, eine Insolvenz aus ebenso freudigem Herzen heraus zu entwickeln wie die Gründung einer Firma.

Doch selbst wenn Sie zu Kaufmann heute einen spielerischen Draht hatten, werden Sie ihn auch wieder von der anderen Seite erleben. Er hat 60.000 Euro zu beschaffen. Er muss Ihre Forderung nun vor denen vertreten, die gar kein Interesse an der Firma haben. Jede Gruppensituation wird von einer Gesamtenergie beherrscht, die sich aus den Beteiligten, ihrer Stimmung, den Themen und Möglichkeiten zusammensetzt. Und bei der nächsten Sitzung ist es anders – und erst recht, wenn Sie nicht dabei sind, ist es für jeden anders.

GP: Das ist mir klar. Doch die spielerische Energie wahrzunehmen, ist mir angenehm, auch wenn er ein Judas-Täter ist. Es fällt mir viel leichter, mit so einer Energie zu kommunizieren, als mit der erstickenden Schwere des scheinbaren Jesus-Opfers.

SW: Natürlich, in der Zeitenwende ist ein frei agierender Judas ein wichtiger Mitspieler und kreativer Schöpfer. Das ist Ihnen angenehm, weil Sie selbst so agieren.

GP: Genauso ist es.

SW: Wenn das Opfer unbewusst an seiner Opferrolle festhält, wird es je nach Veranlagung zu einem heiß- oder kaltblütigen Täter, der den Ablauf und Fortschritt blockiert. Bleiben wir bei Weinert. Als armes Opfer und gebrochener Mann zwingt er die anderen, (bildlich gesehen) das Schwert zu nehmen und ihm den Kopf abzuschlagen – und es wird ihm helfen. Er wird Sie zwingen, das Schwert zu ziehen. Er wird nicht produktiv oder konstruktiv an der Weiterentwicklung mitarbeiten. Dafür ist seine Opferhaltung – im Augenblick noch – zu machtvoll.

Investition durch Verluste

GP: Das sehe und spüre ich auch. Es ist keine Bereitschaft da. Und dabei vergisst er die eigene Firma. Dass die Tochter sich zahlenmäßig als chaotisch darstellt, übersieht er. Die Schuldzuweisungen gehen immer nur in Richtung Kaufmann und Fritz. Er vergisst, dass diese jeden Monat seinen Bereich subventionieren und zwar in einer Größenordnung von 125.000,- Euro Fixkosten.

SW: Warum tun sie das?

GP: Die Börsennotierung der Muttergesellschaft verleitet sie zur Annahme, dass eines Tages das große Abcashen kommen wird und sie dann alle richtig verdienen. Von Anfang an ist die Tochter subventioniert worden, was für das Hauptunternehmen nie einen Mehrwert erschuf. Aber die Schuldzuweisung geht nur in Richtung Mutter.

SW: Was für ein Interesse hat Otto Fritz heute noch an der Tochter-GmbH?

GP: Gar keins. Sie bereuen alle diese Fusion …

SW: … und schließen den Laden nicht?

GP: Das einzige, was ihn noch zurückhält, ist die Tatsache, dass das Unternehmen public ist – börsennotiert. Es kann mit dem Börsenlisting, wenn es eine entsprechende Story und ein ertragreiches Business gibt, später lukrativ an einen Investor verkauft werden. Das ist der einzige Grund. Otto Fritz hat schon lange die Option, allein weiter zu gehen. Er hat ja parallel zum Unternehmen sein eigenes Geschäft aufgebaut.

SW: Das heißt, er investiert die monatlichen 125.000 Euro nicht primär in die Entwicklung der Firma, sondern in seine Hoffnung, das Unternehmen irgendwann einmal mit Gewinn zu verkaufen.

GP: Damit haben sie ihn die ganze Zeit geködert. Es ging nicht um das Geschäft selbst, sondern die Aufrechterhaltung des Börsenlistings.

SW: Das ist das monatliche Einbalsamieren einer Leiche.

GP: Auch der Gedanke kam mir heute: Der Konkurs des Gesamtunternehmens.

SW: Ich sehe das auch. Sie werkeln seit Jahren an einer Unternehmensleiche herum, die der Weinert jeden Monat neu schminkt. Dann schreibt er Lebendigkeits-Berichte und fordert neuen Unterhalt an. Das sind ja ziemlich dämonische Energien! Sie können so etwas nicht restrukturieren. Die Hülle muss licht- und liebevoll sterben, damit der Kern leben kann. Dabei können Sie ihnen helfen.

GP: Als ich vorhin heimgefahren bin, hatte ich das tiefe Gefühl: Ich persönlich kann das nicht mehr restrukturieren. Es würde mich zu viel Energie kosten, ohne dass ich etwas bewirken könnte.

SW: Helfen Sie ihnen, das Spiel zu beenden. Damit wären für alle Beteiligten Drama-Themen vom Tisch und sie können sich mit dem befassen, was für sie wirklich wichtig ist. Und dies betrifft auch Sie, nicht wahr?

GP: Ja, ich war noch nie in einer solchen Situation. Ich habe 1,2 Millionen Euro investiert und bin im Aufsichtsrat – zudem Steuermann und wesentlicher Impulsgeber. Und nun habe ich den letzten Impuls zu setzen: „Lasst uns die Kiste schließen und den Deckel draufhauen.“ 1,2 Millionen – und glauben Sie mir: Da ist überhaupt kein Schmerz in mir, keine Wehmut oder Zorn, dieses Geld verloren zu haben.

SW: Gut so. Würden Sie sich an Ihre Aktien binden – wären sie der Grund, die Totgeburt reanimieren zu wollen, dann wären Sie ebenso in den grauen Netzen gefangen wie alle anderen – und damit ebenso machtlos wie sie.

GP: So ist es. Ich würde die Geschichte meiner Erfahrungen bei Amra GmbH wiederholen und es würde noch heftiger werden, als es damals war.

SW: Dort haben Sie vier Jahre gebraucht, um an diesen Punkt der Erkenntnis und Entscheidung zu gelangen. Hier ist die Sache schon in vier Wochen klar, nicht wahr?

GP: Ja, die vier Jahre waren für mich Training und Sammeln von Erfahrungen. Damals war ich in der Angst vor dem Konkurs gebunden, in der Vorstellung, dass ein Aktienpaket plötzlich nichts mehr wert sei, in der Verantwortung für die Mitarbeiter. Das waren damals meine Triebfedern.

Dämonen, Emotionalität und Angst-Begriffe

SW: Ja, in der alten Welt ist das Wort Konkurs ein Angst-Begriff. Damals haben auch Sie die Konkursgefahr emotional wahrgenommen und äußerst negativ bewertet. Aktienverlust war ein Angstaspekt, Angst musste bekämpft werden – also haben Sie gekämpft und festgehalten. Damit haben Sie Ihr Menschsein auf der horizontalen Ebene verstärkt und den Körperorganismus massiv belastet. Ihr grundsätzlich offenes Herz verschloss sich immer wieder und dies bremste Ihren senkrechten Kapitalfluss massiv ab. Ihr ganzes Sein war damit beschäftigt, den Geldfluss der physischen Welt am Laufen zu halten, ohne zu sehen, dass kein Fünkchen Leben mehr im Unternehmen herrschte, und selbst die Mitarbeiter, für die Sie sich einsetzten, sich innerlich längst abgewandt hatten und eigener Wege gingen. Also war das Ende kein kreatives freies Fließen sondern ein schmerzhafter Zusammenbruch.

So hat der Konkurs-Dämon in der Zeitenwende sein zähes Ringen mit Ihnen um die Firma gewonnen. Sie wollten die Firma erhalten, der Zeitgeist nicht. Er wollte sie sterben lassen, damit die Herzen der Menschen, die sich im Geschäftsleben dämonisiert hatten, wieder frei werden. Der lichte Zeitgeist hat, wie Sie hier sehen, mit den Dämonen zusammengearbeitet – einfach, um ALLE zu befreien.

Ebenso läuft es zurzeit mit jeglicher Form von geschäftlicher und persönlicher Partnerschaft. Geordnete Insolvenz ist auf allen Ebenen gefordert.

GP: Ja, so war es. Ich konnte es damals nicht erkennen, habe die Lösung in mir gesucht, die Unzulänglichkeiten der anderen gesehen und kaum ertragen. Ich habe erlebt, wie es mir zwischen den Fingern zerrann, gleichgültig, was ich tat. Und ich war durchaus kreativ, zu ungewöhnlichen Schritten bereit und fähig, doch es half nichts. Es war hart, das alles loszulassen. Einige Jahre lang hatte ich mit Zorn, Versagensgefühlen und Resignation zu kämpfen. Oft konnte ich nachts nicht schlafen, weil mir die Situationen immer wieder durch den Kopf gingen und ich im Nachhinein Ideen hatte, was ich damals hätte anders machen können, um das Ruder herumzureißen. Damit wuchsen Schuldgefühle. Es war die Hölle.

SW: In der Übergangszeit zwischen den absteigenden und den aufsteigenden Geschäften investieren wir durch Verluste: Persönliche und geschäftliche Verluste, emotionale und mentale, oft sogar gesundheitliche Verluste. Doch sie sind alle nur vorübergehend, eine menschliche Investition in den geistigen Kapitalstrom und physischen Geldfluss. Die Annahme dieser Verluste auf dem horizontalen Ast des Lebenskreuzes (vgl. Kapital- und Geldfluss in der Zeitenwende), das Loslassen der äußeren Werte und das Zulassen der Veränderungen, die wir mit unserem Verstand nicht überblicken können, ermöglichen großartigen neuen Gewinn.

Solange wir festhalten und restrukturieren wollen, was losgelassen werden möchte, bleiben wir in der horizontalen Welt gefangen und werden verlieren – am Ende sogar das physische Leben. Die Forderung der Zeitenwende – des Zeitgeistes – liegt in der Öffnung des vertikalen Atems und den horizontalen Geldfluss für eine Weile aus den Augen zu verlieren: „Tschüss, lieber alter Geldfluss, war schön mit dir. Ich habe dich erhoben und du hast mich erniedrigt. Lassen wir es damit gut sein.“

Männer, Dämonen und Meister

SW: Zurück zur heutigen Situation: Die Freude am Konkurs, den elektrisierenden Judasdienst, haben Sie mit Kaufmann und Co. erlebt. Die Depression des Konkurses, die magnetisierende Null-Kommunikation und Verbindungslosigkeit demonstrierte Ihnen Herr Weinert. Das sind die Pole der horizontalen Bandbreite. Was ist mit Herrn Wachmann?

GP: Tja, der ist für mich am wenigsten greifbar. Auch er scheint nicht in seinem Körper verankert und daher von anderen Menschen und Wesen ferngesteuert zu sein. Der Tod seines Schwiegervaters ist für ihn ein großes Drama. Damit hat er auch argumentiert. Es war schlimm für ihn, zu sehen, wie ein Mensch seine Hülle verlässt. Am Telefon erzählte er mir ausführlich darüber. Doch in der unmittelbaren Begegnung entzieht er sich mir. Da ist etwas in ihm, das meine Nähe nicht erträgt und versucht, sich weit von mir zu entfernen. Doch bin ich dann weg, schickt er sofort E-Mails.

SW: Daran können Sie sehen, wie wenig er sich inzwischen mit dem Geschäft identifiziert und wie sehr er sich nach persönlichen Kontakten sehnt.

GP: In diesen E-Mails geht es allerdings auch um geschäftliche Inhalte.

SW: Spüren Sie einmal in die Inhalt hinein. Sind sie nicht nur eine Verhüllung seiner persönlichen Bedürfnisse?

GP: Ja doch, das spüre ich sehr deutlich.

SW: Wie in den Feldern aller Menschen haben sich auch in seinen dämonische Energien eingenistet. Er hat sich irgendwann einmal entschieden, solange nicht in seinem Körper anwesend zu sein, bis im Außen entscheidende Weichen gestellt wurden. Er hat einen Führer – Vater oder großen Bruder – gesucht. Sein Schwiegervater hat ihm eine gewisse Führung und Festigkeit gegeben und ihn ein Stückweit in der alten Welt verwurzelt. Doch Wachmann ist ein Wesen der neuen Welt. Durch Sie gerät er nun in einen Sog und Strom, denn bei Ihnen spürt er sowohl die Güte als auch die Selbstermächtigung. Diese ruhen auch in ihm. Durch Sie bekommt er nun ein Gefühl, dass er vertrauen und ganz in seinem eigenen Körper landen kann, dass er seine eigenen geist-seelischen Kräfte, Fähigkeiten und Absichten bald auf Erden ausdrücken kann.

Bis dahin zieht sich dieser dämonische Aspekt, der ja eng mit seiner Ego-, Angst- und Körperstruktur verwoben ist, vor Ihnen zurück. Es ist die alte irdische Wurzel seines Menschseins, die Ihre lichtvolle Ausstrahlung nicht erträgt. Doch seine Seele sehnt sich nach Ihrer Unterstützung und stellt immer wieder die Verbindung zu Ihnen her. Nachsicht, Respekt und Mitgefühl sind hier ebenso gefragt wie Klarheit, Durchsetzungskraft und Transparenz.

Geistige Restrukturierung

SW: Wie sprechen über all diese Männer, Typen und Dämonen, um ihre Schleier und sie selbst zu erkennen und ihnen zu helfen, sie selbst zu werden. Nach den äußeren Geschäften und der persönlichen Begegnung kommt die Zeit der geistigen Konferenzschaltung. Dann verbinden wir uns von Herzen mit ihrem hohen Geist, ihren Zwillings- und Körperseelen sowie mit ihren dämonischen Energien.

Stellen Sie sich einfach vor, dass Sie noch einmal mit ihnen am Tisch sitzen, der nun nicht mehr im Hotel steht, sondern in Ihrem Herztempel. Nun werden Sie viel mehr Wesen wahrnehmen, als heute Morgen im physischen Raum. Und dann schauen Sie einfach, was Sie aus Ihrem Herzen heraus für jeden Einzelnen tun können.

Auf diese Art können wir die Geschicke lenken. Das war schon immer so. Früher haben wir so die Geschicke zu unseren Gunsten gelenkt und heute tun wir es zu Gunsten und im Namen aller. In Tolkiens Buch „Das Sillmarillion“, die Genesis von Mittelerde, taucht das Bild der Valar auf, die unbeeindruckt von den Kriegen der Menschen, Elben und Kreaturen auf ihren Thronen sitzen. Schließlich ruft ein zorniger Menschenkönig diese Götter an und sagt: „Was sitzt ihr da faul auf euren Thronen herum? Helft uns gefälligst gegen den Feind und schwingt mit uns das Schwert!“

Nun, die verkörperten Meister und Messiasse ziehen im horizontalen Raum keine Schwerter, sondern pulsieren auf ihren vertikalen Thronen – manchmal allerdings in einer Heftigkeit, die durchaus Schwertstreichen gleichkommt. Sie strahlen ihre inneren Kräfte in die äußere Welt. Auf diese Weise agieren sie sehr viel wirkungsvoller und mit größerer Weisheit, als sie es  auf den Schlachtfeldern der Menschen tun könnten. Und das beschreibt Ihre persönliche Situation als Restrukturierer von Unternehmen: Auf den unternehmerischen Schlachtfeldern nehmen Sie zwischen den verfeindeten, kindlichen Heerscharen die Stellung der Valar ein, der herabgestiegenen Gedanken Gottes, die sich in Ihnen verkörpern.

Nach der äußeren Sitzung können Sie in der Inneren sehr klar erkennen, welche Chancen für das Geschäft bestehen, was zu tun und zu lassen ist. Noch vor dem Anbruch des nächsten Tages können Sie sagen: „Was ich zu tun hatte, habe ich getan – auf allen Ebenen.“

Sie können jederzeit in einer Meditation oder geistigen Zeremonie (vgl. Fußwaschungen) – oder nachts per Heilschlaf – nochmals in die geschäftliche Situation hineingehen, sich von Herzen mit jedem Einzelnen verbinden und für jeden etwas tun: dem Weinert ein Stück seiner Kindheit zurückgeben und Schmerzen abnehmen, dem Wachmann zur Erdung verhelfen, dem Wohlert ein wenig Furcht vor der eigenen Macht nehmen, den beiden Spielern Kaufmann und Fritz ein bisschen Verantwortung ins Wurzelchakra strahlen, damit ihre Zockerei nicht länger den Preis der Verblendung fordert. So können Sie für jeden Einzelnen von ihnen etwas ganz Spezielles tun. Darin besteht der unsichtbare Dienst der geistigen Oberhäupter und weisen Firmenväter. Zudem erspart Ihnen dies Versagens- und Schuldgefühle, Zorn und Resignation sowie Ideen im Nachhinein und herumgerissene Ruder, die nie gefragt waren.

Verrat, Vertrauen und Ent-Emotionalisierung

SW: Doch da sind noch andere im Reigen. Was ist mit Arnold? Wie ist er mit der Tochter-GmbH verbunden und wo liegen seine Motivationen?

GP: Ja, das ist auch so ein Janus mit zwei Gesichtern. Am Beginn war er begeistert von der Erfahrung, dass ich zu meinem Wort stehe, auch wenn sich die Situation völlig anders darstellt, als er sie mir verkauft hatte. Aus meiner Loyalität hat er die Hoffnung abgeleitet, dass ich seine Partei ergreifen und stärken würde. Nun, ich hatte ja einen Zeichnungsschein unterschrieben mit dem Risiko, dass mich der Masseverwalter bei einer Insolvenz in Anspruch nimmt. Ich habe trotzdem unterschrieben und damit zum Ausdruck gebracht: Wenn ich zeichne, dann zahle ich auch. Für mich war das Risiko nur ein untergeordneter Aspekt. Wesentlich war mir damals, zu meinem Wort zu stehen und ihnen zu zeigen, was Vertrauen ist. Alles andere wäre für mich Verrat gewesen – auch mir selbst gegenüber.

SW: Damit haben Sie Arnold auch seinen Verrat an Ihnen gespiegelt – und ihn vermutlich ein wenig beschämt.

GP: Richtig. Dies wirkt in seinem Unterbewusstsein und drückt sich zunehmend durch seine innere Öffnung aus. Vor einigen Wochen ging es nun um die zweite Tranche des Investments, obwohl sich die Lage des Unternehmens schon deutlich bedenklicher zeigte als zu Beginn. Da rief Arnold an und schlug vor, die zweite Tranche nicht zu zahlen, sondern damit das Geschäft separat neu aufzubauen. Ich machte ihm klar, dass ich für so etwas nicht zu haben bin. Ich wollte und musste für alle Beteiligten bei meinem Wort bleiben, also zahlte ich die zweite Tranche.

SW: Sie haben gewählt, mit ihnen gemeinsam in die Grube zu stürzen und dabei auch Ihr Geld zu verlieren. Das ist in der alten Welt die Dummheit des Narren und in der neuen die Weisheit des Zauberers.

GP: Genau, Narr und Zauberer werden mit ihnen entweder gar nicht erst in die Grube fallen oder gemeinsam mit ihnen wieder heraus steigen. Ohne diese Entscheidung wäre ich all diesen Menschen nicht begegnet.

SW: Und sie nicht Ihnen. Das ist die Investition der Meister. Wo liegt die Weisheit, das be-zauber-nde Element? Sie haben dem Arnold und allen anderen damit eine bedingungslose Zuverlässigkeit und Konsequenzfähigkeit bei laufendem Geschäft demonstriert – quasi im Leben – und können nun dafür sorgen, dass die Tochter-GmbH ordentlich und ohne wirkliche Verluste liquidiert wird. Sie demonstrieren ihm etwas sehr Wichtiges in dieser Zeit: dass Sie sich weder an Aktien noch Hoffnung binden, dass Sie völlig frei von der Entwicklung des Geschäfts sind und einzig der inneren Aufrichtigkeit der Handlung dienen.

Damit zeigen Sie ihm eine bedingungslose Zuverlässigkeit und Konsequenzfähigkeit auch bei sterbendem Geschäft – quasi im Tod. Innere Freiheit und Aufrichtigkeit sind in dieser Zeitenwende ebenso wichtig und hilfreich wie die Ent-Emotionalisierung – die Wahrnehmung der Gleichwertigkeit von Leben und Tod.

Arnold folgt Ihnen in Ihre Art, das Leben zu sehen: in Ihre Liebe, Ihr Mitgefühl und Ihre Weisheit. Er hat sich bereits geöffnet – auf der persönlichen Ebene. Ihre Art, den Tod und das Loslassen zu sehen, Ihre Liebe und Ihr Mitgefühl allerdings auch hier im harten Geschäft anzutreffen, ist eine gewaltige Herausforderung für ihn, denn bisher haben die Menschen Geschäft und Privatleben hermetisch voneinander getrennt – in ihren Gedanken. Und je massiver diese willentliche Trennung war, desto mörderischer wurde die herrschende Emotionalität, dies aus einem Ungleichgewicht zwischen zwei Wesen – Gefühle und Gedanken – heraus, die von Natur aus untrennbar sind.

So geriet er in Spielsucht, Geld- und Gewinngier hinein und Sie helfen ihm auf Ihre Art wieder heraus. Dabei werden auch die abgetrennten Wurzeln seiner frühen Kindheit heilen. Hass gegen die Eltern und Geldgier sind nichts anderes als die maskulinen Schatten einer verzweifelten Suche nach Liebe: danach, Liebe zu bekommen und – viel wichtiger noch – Liebe zu geben. In Arnold steckt ein großer liebender Vater, der vielen strauchelnden Kindern und Jugendlichen Halt bieten kann, wenn er ihn erst einmal selbst gefunden hat. Dabei helfen Sie ihm. Darin investieren Sie.

Und das wiederum können Sie nur dadurch tun, dass Sie Ihre eigenen Schritte gehen und spielerisch-produktiv mit Risiken und Verlusten arbeiten. Arnold trägt, wie einige Menschen aus Ihren Kreisen, die Metatron-Energie in sich. Diese ist wirbelnd, tanzend und spielerisch – auf die Restrukturierung der weltweiten Geldflüsse ausgerichtet. In der kindlich-unerlösten Phase ist sie spielsüchtig und gewinngierig, in der erwachsen-erlösten Phase ist sie von gewaltiger Drehung und Wandlungskraft bei bedingungsloser Klarheit.

Was sein Ego jetzt noch festhalten und retten will, hat sein hoher Geist schon vor Monaten losgelassen. Das erkennen Sie daran, dass ihm nichts Neues mehr gelingt, weder geschäftlich noch privat, dass ihm alles, worauf er dieser Tage zugreift, wieder aus den Händen gleitet. Der Zeitgeist fordert von ihm die rückhaltlose Bereitschaft, weiter zu gehen und liegen zu lassen, was keine Bedeutung mehr hat – selbst wenn Millionensummen, die geistig keine Bedeutung mehr haben, auf der Strecke bleiben. Die geistige Liquidation ist bereits geschehen. Dieses Wissen und diese Führung fordert er – und alle anderen auch – zurzeit von Ihnen. Sie sollen es ihnen vorleben und die anderen werden folgen: es lernen, vertrauen, annehmen und diese Fähigkeit des Loslassens in sich selber öffnen. Genau in diesem alten Ja-Nein-Dualismus, am Festhalten-Loslassen ist die große geistige Kraft aller gefangen.

GP: Ja, ich spüre in jedem Einzelnen eine große Bedeutung. Ihr Geist hat Geschäfte gemacht und fordert nun von mir, ihnen allen in eine geordnete Insolvenz zu helfen. „Er sagt: Investiere und liquidiere – und dann lasse uns etwas Neues machen!“ Ein lohnendes Geschäft, nach meiner Wahrnehmung.

SW: So ist es. Es geht nicht mehr um äußere Geschäftserfolge und wirtschaftliche Sicherheit, sondern um das Erlangen der Fähigkeit, weitaus größere Geschäfte mit weitaus mehr Partnern zu machen als je zuvor, so genannte Win-Win-Geschäfte, in denen Verluste nicht mehr möglich sind. Daher sind wir in der Zeitenwende an entscheidenden Stellen gefordert, ganz bewusst das zu tun, was wir bisher als Kapitalvernichtung bezeichnet haben.

GP: Tja – 1,2 Millionen habe ich in den Sand gesetzt! Kaum zu fassen! Und dennoch, oder gerade deshalb, spüre ich keinen Schmerz, überhaupt keinen. Stattdessen spüre ich einen großen anschwellenden Freude-Fluss – das Anschwellen ganz anderer Energien und Flüsse, als ich bisher gewohnt war. Kein Wunder, dass andere mich für verrückt halten, aber auch, dass ich mich selbst zeitweilig noch für verrückt halte. Doch es wird weniger, ich stabilisiere mich zunehmend. (Schmunzelt): Es ist noch nicht lange her, da hätte ich noch gesagt: „Mistkerl, wo hast mich da rein geführt …!“

SW: Da waren Sie noch bereit, ein Opfer zu sein und zu lamentieren, die Verantwortung für Ihre eigene Schöpferkraft von anderen einzufordern.

GP: Doch heute, bei dieser Sitzung, war ich die meiste Zeit ziemlich fit – relaxed und locker. Während des äußeren Hin und Her in der Runde, mit allen dämonischen Bewegungen und Schleiertänzen, war eine Gewissheit, die sagte: „Alles passt so, wie es ist.“ Ich habe gesprochen, wenn ich gefordert war und zugehört, wenn es galt zuzuhören. Erst gegen Ende habe ich Schmerz in mir aufsteigen gespürt und da hätte ich auch mal weinen können.

SW: Sie haben während der Sitzung die dämonischen Energien und Schmerzen der anderen in Ihr eigenes Feld gezogen, um sie in Ihrer Lichtsäule zu transformieren. In diesem Augenblick des Weinens fließen durch den Raum der körperlichen Wahrnehmung. Das kann eine Zeitlang das Gefühl abgrundtiefer und fremder Schmerzen auslösen. Es löst sich im bewussten senkrechten Atem auf.

GP: Ja, es hat nur wenige Momente angedauert, dann war es verschwunden. Zurück zur Sitzung: Ich hatte meine Hausaufgaben im Vorfeld gemacht und ihnen ein paar Unterlagen vorgelegt, die eigentlich ihr Part gewesen wären. Es wird immer leichter für mich, Dinge in Bewegung zu bringen, wenn ich den Menschen wertschätzend und liebevoll begegne, wohl wissend, dass sie zwei Gesichter haben, oftmals sogar dämonische Fratzen …

SW: … und dass beide Gesichter eine lange Geschichte haben, die des Mitgefühls würdig ist – und in die Wandlung gehen muss. Jede dämonische Fratze entstand aus tiefinneren Schmerzen und dunklen Erfahrungen heraus.

GP: Das ist auf körperlicher Ebene unübersehbar: Kaufmann hat einen riesigen Kugelbauch und ein fülliges, gestautes Gesicht, in dem sich die Haut spannt. Das zeigt seine innere Spannung ….

SW: …. die bei ihm besonders dann stark ist, wenn er sein geschäftliches Gesicht wahren oder zur Schau tragen muss. Ich spüre da auch eine Kollaps-Energie.

GP: Ja, ich hatte oft das Gefühl, dass er kurz vor dem Kollaps steht. Aber heute war er ein Stück entspannter.

SW: Bei der Entlassung des Überdrucks durch seine Ventile haben Sie ihm wahrscheinlich sehr geholfen. Jeden Tag können wir den Menschen helfen, ein paar Bar abzulassen, bis ihre inneren Druckverhältnisse stimmen. Bei Kaufmann sollte das zurzeit leichter sein als bei Weinert. Der hat die Rolle des passionierten Opfers gewählt und wird es Ihnen vermutlich etwas schwerer machen.

Uns stehen die Lösungsmittel für alle menschlichen Drama-Schleier zur Verfügung, doch schlussendlich muss jeder Mensch sein eigenes Drama klären. Die meisten Menschen haben sich allerdings in so viele graue Schleier gehüllt, dass daraus ein dicker, mollig warmer Mantel oder gar Panzer geworden ist, den sie nun selbst nicht mehr lösen können. Damit sie an ihren Drama-Kern herankommen, ist es unsere Aufgabe und Fähigkeit, ihnen einen großen Teil ihrer grauen Gesamtmasse abzunehmen. Dann spüren sie wieder eine Perspektive, kommen in ihre Kraft und können ihre Sache schließlich selbst in die Hand nehmen.

GP: Hat jeder Einzelne die Kraft, sein Drama selbst in die Drehung zu bringen?

SW: In jedem Menschen steckt alles: sowohl alle finsteren Dramen und Abgründe als auch alle lichten Kräfte und Dimensionen. Jeder Mensch ist sowohl Dämon als auch Meister. Es ist immer nur eine Frage der inneren Entscheidung – und der Unterstützung, die sie von anderen erhalten. Nochmals zu Arnold. Wie würde er auf den Vorschlag, die Firma zu liquidieren, reagieren?

GP: Er stimmt voll zu. In dieser Frage geht er konform mit seinem Erzfeind Otto Fritz. Da verbünden sie sich dann wieder. Volle Zustimmung, wenn es darum geht, sich der Tochter und des Herrn Weinert zu entledigen. Auf den haben sie es alle abgesehen. Den wollen sie abschießen.

SW: Das würde ihm helfen. Er muss auf seine eigene Spur gehen.

GP: Nun, im Laufe des Monats August muss alles über die Bühne gehen. Das haben wir definiert. Entweder Insolvenz oder Verkauf der Tochtergesellschaft an einen Interessenten, der sich in das Geschäft einkaufen und diese Plattform nutzen möchte. Wachmann führt bereits Verhandlungen. Parallel dazu laufen Auseinandersetzungen zu einer geordneten Insolvenz. Die sehe ich eher als den Verkauf.

SW: Würde das Unternehmen dem Käufer nützen? Hätte er die Möglichkeit, es wieder zum Laufen zu bringen?

GP: Na ja. Es steckt Knowhow drin – und natürlich viele Entwicklungskosten, die er erstmal aufbringen müsste.

SW: Die Frage ist, ob er mit dem Knowhow und den gesparten Entwicklungskosten dennoch eine Leiche kaufen würde oder ein herunter gekommenes Geschäft, das er wieder ins Florieren bringen könnte.

GP: Ich kenne seine Möglichkeiten nicht. Offensichtlich, ich kann nur zitieren, kann er dieses Vehikel reanimieren.

SW: Sie können mehr als nur zitieren. Was sagt Ihr Gefühl, Ihr Herz?

GP: Mein Gefühl sagt, er wird es nicht reanimieren können, weil er ebenso ein Geschäftsmann der alten Zeit ist wie die Verkäufer. Die Sache würde sich nur verlagern.

SW: So ist es – und an einer Verlagerung und Verzögerung der Insolvenz, an einer Verschleppung und Ausdehnung der Dramen auf weitere Menschen, hat der Zeitgeist kein Interesse. Ich spüre keine Resonanz zwischen dem Interessenten und der Firma. Zudem bin ich sicher, dass er gar nicht alles weiß, was er wissen müsste.

GP: Das ist sehr wahrscheinlich.

SW: Da stellt sich die Frage, ob Sie ihm mit der Insolvenz etwas ersparen würden. Wir müssen nicht allen Menschen alles ersparen, aber vielleicht wäre es hier ein notwendiger Akt der inneren Aufrichtigkeit, der sich aus der krummen Geschichte des Unternehmens ergibt – und nun ansteht, gewissermaßen als Teil der geordneten Insolvenz.

GP: Das ist richtig. Ansonsten würde sich das fortsetzen, was seit Jahren stattfindet: das künstliche am Leben erhalten der Tochter-GmbH, des Babys von Wachmann und Weinert. Sie haben ihren Aktionären bestimmte Perspektiven verkauft, damit diese investieren. Und am Ende bleibt nichts mehr übrig. Genauso würde es mit dem Verkauf weitergehen.

SW: Existenzangst, Konkurrenz und Gier sind dämonische Energien, die weder Aufrichtigkeit noch Mitgefühl kennen. Das einzige Interesse beim Verkauf läge nur darin, soviel Geld wie möglich herauszuschlagen. Ihnen ist völlig gleichgültig, ob der Käufer mit dem Unternehmen in ein eigenes Drama rutscht oder nicht. Bevor nun die Dämonen das Unternehmen verkaufen, könnten die Menschen sich von ihnen befreit werden – und sich selbst befreien. Das ist eine Frage der Entscheidung, die jeder für sich selbst zu treffen hat.

GP: Zunächst ist angedacht, das Unternehmen zum Stammkapital von 45.000 Euro zu verkaufen. Das gleicht sich mit Übernahme aller Verpflichtungen aus. Gleichzeitig ist es mit 3,1 Mio. bewertet, was sich in der Beteiligung der AG wiederfindet. Das heißt, sie wäre wertzuberichtigen. Doch die Wertberichtigung haben wir ohnehin – entweder im Zuge des Verkaufs oder der Insolvenz. Wohlert behauptet, das Eigenkapital sei stark genug, 26 Millionen stehen in der Bilanz. Ich sehe sie nicht, aber meine Zweifel hat er vom Tisch gefegt. Wir haben es vertagt. Zu gegebener Zeit werde ich erfahren, wo die einzelnen Herrschaften diese Substanz sehen.

SW: Oder Sie werden den Herrschaften in der Zwischenzeit zeigen, wo die wahre Substanz liegt – und das wahre Kapital schlummert.

Wir können diese Situation eines vergleichsweise kleinen, bedeutungslosen Unternehmens vor dem Geschäfts- und Unternehmensvolumen unserer alten Gesellschaft betrachten und die hier besprochene Problematik hochrechnen. Wir können davon ausgehen – wie im Kleinen so im Großen – dass dieses emotional-psychopathische Geschäftsgebaren überall herrscht. Damit wird uns die Endzeitstimmung und endgültige Grenzberührung spürbar und bewusst. Mit Leichtigkeit können wir das langsame Sterben dieses kleinen Unternehmens, dem mit allen Tricks und Betrügereien das Leben eingehaucht werden soll, auf die großen und weltweiten Institutionen und Unternehmen übertragen. Überall herrscht dasselbe Symptom, in den wirtschaftlichen Unternehmen ebenso wie in den weltlichen und kirchlichen Herrschaftshäusern, in allen Einrichtungen, die staatlich sind oder irgendwelchen Idealen folgen.

Viele Menschen kämpfen für ihre Arbeit und Unternehmen, doch den wenigsten geht es dabei wirklich um die Arbeit und das Unternehmen. Im Innersten kämpfen sie für ihre seelische Existenz, ihre geistige Bedeutung als Mensch und ihre Stellung in der menschlichen Gesellschaft. Viele kämpfen noch mit alten Mitteln, Werkzeugen und Waffen, was zu nichts anderem führt, als zum Engerziehen der Schlingen und zum Zusammenbruch am Ende.

Welches sind die neuen Werkzeuge, Waffen und Mittel? Wie sieht der Kampf aus, der uns wirklich weiterführt? Nun, wir haben sie bereits beschrieben. Hier könnte die Antwort lauten: „Lasst uns doch zunächst einmal die alten Unternehmen und das weltweite Bruttosozialprodukt in eine geordnete Insolvenz führen! Und diese muss nicht zwangsläufig die Schließung des Unternehmens nach sich ziehen.“

GP: Okay. Fühlt sich gut an. Wenn zur geordneten Insolvenz auch die Klärung der menschlichen Felder und die geist-energetische Reinigung der Vergangenheit und Gegenwart dazugehört, gerne. Wenn die Heilung der inneren Kinder und verwundeten Seelen der Männer und Frauen darin eingeschlossen ist, wunderbar. Ja genau, eigentlich bedeutet das ja nichts anderes für die Menschen, als die alten Konstruktionen und Verträge loszulassen und frei zu werden, durchzuatmen, in sich selbst zu horchen – und schließlich miteinander neue Konstruktionen zu entwickeln, aufsteigende, gemeinschaftliche, freudige Konstruktionen.

SW: Es geht ausschließlich um den Menschen. Die alten Unternehmen und Konstruktionen sind einerseits unproduktiv und wirkungslos, andererseits jedoch noch voller mächtiger dämonischer Energiewesen. Diese halten die Menschen fest, erinnern sie an Verletzung und Rache, gaukeln ihnen Macht und Existenzsicherheit vor – und saugen sie aus. Und das sind nicht etwa fremde Wesen, denen sie ausgeliefert wären, sondern Teil ihrer eigenen Gedanken, Gefühle und Entscheidungen, Teil ihres eigenen Körpergefüges, Teil ihrer emotionalen Charaktere – und wesentlich auch Teil der Generationenlinien und Familienmiasmen, der Herkunft und Kindheit jedes Einzelnen. Daher ist es auch für die meisten Menschen schwer, die Energien, Arbeitsstellen und Unternehmen einfach loszulassen. Alle fürchten um ihr tägliches Brot und sorgen durch das Festhalten – und Festgehaltenwerden – dafür, dass es immer weniger wird.

Die geistige geordnete Insolvenz wird das mörderisch-magnetische und aggressiv-depressive Chaos zunächst in ein lebendig-elektrisierendes und wirbelnd-frei-fließendes Chaos verwandeln. Das tötende Chaos wird über die Stufe des Leben spendenden Chaos in eine neue Ordnung fließen.

Das sind Aufgabe und Wesen der Restrukturierung in der Zeitenwende. Dies braucht Menschen, die in der Lage sind, im Herzen des Chaos einen kühlen Kopf und den Fängen der Dämonen ein liebendes Herz zu bewahren: Messiasse, erwachte Meister – aufgestiegene Menschen.

Und das ist ein Weg, den Sie selbst seit einiger Zeit gehen. Jeder weitere Schritt wertberichtigt Ihre eigenen Lebenswerte und Lebensvorstellungen. Sie sehen die Gesichter der anderen und erkennen ihre Masken – und hinter den Masken den Schmerz. Sie hören die Worte der anderen und spüren die Lüge – und hinter der Lüge den Selbstverrat. Sie sehen, was in der alten physischen Welt logisch erscheint, in geistiger Hinsicht jedoch völlig sinnlos und unlogisch ist. Sie beobachten, was verabredet wurde – und dann wirklich geschieht, ohne zu urteilen.

Menschen, die nur das Offensichtliche, Vordergründige sehen, müssen in massive emotionale Engpässe geraten, denn sie sehen keinen anderen Ausweg, als noch verbissener zu arbeiten und zu kämpfen als bisher. Dies schnürt ihre Situation und ihr Leben immer mehr ein. Und wenn sie dann in sich hineinhorchen, dann erleben sie, dass da nichts mehr ist, außer Furcht erregende Stille oder namenlose Dunkelheit. Diese versuchen sie von früh bis spät in Musik, Nachrichten und TV, in Diskussionen, Sitzungen, Hobbys und Vereinen zu ertränken.

GP: Einen ähnlichen entwicklungstechnischen Exodus habe ich persönlich erlebt – und schließlich die Erkenntnis, dass es keine bessere Investition in die Zukunft gibt als das völlige Loslassen aller alten Muster, das Sterbenlassen aller bereits gestorbenen Lebensenergien – eben: die geordnete Insolvenz.

SW: Und während Sie auf der horizontalen Ebene die Insolvenz ordnen, akkreditieren Sie sich auf der vertikalen Ebene als Spezialisten in geistigen, psychologischen und seelischen Branchen, von denen Sie bisher keine Ahnung hatten.

Das ist eine ganz neue Herangehensweise an ganz alte Dramen. Beratung, Coaching und Restrukturierung gehen nicht mehr davon aus, dass die im Schattentod dämmernden Strukturen geheilt werden müssen, sondern zunächst einmal anständig sterben – um sich dann auf einer höheren Ebene fortsetzen zu können.

Dasselbe gilt für Ehen und Partnerschaften, Eltern-Kind-Beziehungen und alle anderen Beziehungskisten, die seit Jahren vor sich hindümpeln und nur noch Lebensenergie verzehren, anstatt Freude zu machen und Gewinn zu erwirtschaften. Wir können uns erst dann wieder füreinander entscheiden, wenn wir zuvor gründlich auseinander gegangen sind und jeder bei sich selbst angekommen ist. Und natürlich laufen dann auch die Geschäfte wieder gut. Wie klingt dies alles für Sie?

GP: Ich horche die ganze Zeit in mich hinein, ob da irgendwo eine Stimme ist, die das Gesagte ablehnt oder für absurd erklärt, ob ein Missklang zu spüren ist. Doch da ist nichts. Es ist nicht leicht, was in dieser Zeit von uns gefordert ist, aber es fühlt sich richtig an – und irgendwie auch sehr gut. Alles, was wir hier besprochen haben, lässt mich freier atmen als bisher.

SW: Wunderbar, das ist der aktive senkrechte Atem und Kapitalfluss.

Zweites Gespräch

24 Stunden später

SW: Was hat sich seit unserem gestrigen Gespräch getan?

GP: Heute Morgen habe ich eine E-Mail von Herrn Kaufmann bekommen – der mit dem dicken Bauch und der gezwungenen Fröhlichkeit. Er nahm Bezug auf das gestrige Gespräch. In seinen Augen macht die Gesamtsituation es notwendig, die Tochter-GmbH sofort in den Konkurs zu schicken und keine weiteren Gelder mehr hineinzustecken. Dazu wollte er eine Telefonkonferenz.

Adressiert war das ganze an Wachmann, Salzmann und mich – die drei Aufsichtsräte. Dann kam eine E-Mail von Wachmann, er habe sofort Zeit, ab Mittag muss er zur Beerdigung seines Schwiegervaters. Also haben wir die Situation zunächst zu zweit besprochen.

Ihm ging es um seine Zielsetzung, die Tochter-GmbH betreffend, und ich habe Aspekte unserer gestrigen Betrachtung einfließen lassen, von dem, was Sie mir reflektiert haben. Ich sagte: „Okay, lassen Sie uns eine Telefonkonferenz machen. Ich möchte aber kurz vorher noch mit dem Kaufmann sprechen.“

Die geordnete Insolvenz war in mir ebenso präsent wie ein Wesen, das mich führte. Meine erste Frage war: „Ich dachte, Sie hätten Handschlag-Qualität?“

SW: Und haben ihm damit gleich gesagt, dass er sie nicht hat.

GP: „Die hab ich“, hat er gesagt. „Kann ich nicht erkennen“, sage ich. „Wir haben gestern eine Vereinbarung getroffen. Ich habe Sie persönlich dreimal angesprochen und Sie haben mir vor der ganzen Runde zugesagt, dass Sie 60.000 Euro organisieren. Ich kann Ihr Ansinnen nachvollziehen, denn ich sehe die Notwendigkeit der Liquidierung genauso. Doch ich habe Ihnen aufgezeigt, was zu bedenken und noch zu tun ist. Ich habe von der geordneten Insolvenz gesprochen. Die Betonung liegt nicht auf Insolvenz, sondern auf geordnet, Herr Kaufmann.“ Nun, das Gespräch hat zehn Minuten gedauert. „Am Montag,“ sagte er, „haben Sie das Geld.“

Er hat sich an meine Aussage von gestern erinnert: Zwei Herren dienen, den Spagat über die Schlucht zwischen zwei Ufern machen, die immer weiter auseinander driften. Er sagte: „Wissen Sie was, es sind ja nicht nur zwei Fronten, sondern drei. Da ist noch der Herr Weinert. Die Bilanzzahlen, die der gestern geliefert hat, kannte ich noch nicht.“

Das heißt, auch Weinert spielt sein Spiel, verlangt Nahrung von Kaufmann und lässt diesen im Gegenzug verhungern. Dann sprach ich ihn auf seinen Körper und seine Befindlichkeit an. Ich sagte, dass es da ja auch Möglichkeiten der Klärung gäbe. Er war sofort offen: Er würde gerne mal mit mir über solche Dinge reden. Er war völlig offen – es war nichts Gespieltes, sondern sein tiefes Bedürfnis.

SW: Haben Sie gespürt, wie sehr sich Ihr Kraft- und Wirkungsstrom seit unserem gestrigen Gespräch verstärkt hat? Haben Sie gemerkt, wie viel Lichtkraft durch Sie zum ihm geflossen ist?

GP: Ja, die war gewaltig, ständig hat es mich gekribbelt und geschauert. Mein Herz war vollkommen offen und ich konnte es geradezu spüren, wie mein Herzstrom an seinen angedockt hat. Meine Worte sind nur so raus geschossen, aber sehr liebevoll. Ja, ich habe mich selbst bei aller Strenge und Konsequenz sehr liebevoll wahrgenommen. Und dann ist ein Dominosteinchen nach dem anderen gefallen. Es war wie ein Kinderspiel. Die Telefonkonferenz wurde abgesagt.

Dann habe ich wieder mit Wachmann telefoniert. Er war selig, dass es nicht zu unkontrollierten Aktionen kommt. Er hat Angst vor den Klagen der Aktionäre. Ich sagte: „Die Vertuschungen der Vergangenheit und noch gestern in der Hauptversammlung, holt die Leute jetzt wieder ein. Das ist mal klar und damit ist umzugehen.“

Seine Hoffnung, dass Weinert mit dem Unternehmensverkauf mitgeht, habe ich zerstreut: Das wird nicht funktionieren – und auch nicht nötig sein. Ich habe ihm Teile unseres gestrigen Gesprächs wiedergegeben. Da kam er dann ans Limit, das nachzuvollziehen. Aber wir kriegen ihn. Am Ende des Gesprächs fragte er, ob ich nächste Woche bereit wäre, mich mit ihm persönlich zu unterhalten.

Und kurz darauf kam Arnold herein. Ich hatte ihm die E-Mail von Kaufmann weitergeleitet: „Ja, ich bin auch für Insolvenz“ – völlig unreflektiert: „Lasst es uns endlich einstampfen.“

Da schoss eine gesunde, aber deftige Mischung aus Liebe und Zurechtweisung von mir zu ihm hinüber. Ich erklärte ihm, welche Form von Insolvenz wir anstreben, und was dabei zu beachten ist, weil Forderungen Dritter bestehen. Wir müssen weder in die Angst noch in die Aggression gehen, doch es bedarf einer verantwortungs-bewussten Herangehensweise. Wenigstens jetzt bei der Insolvenz-Vorbereitung sei eine transparente Zusammenarbeit Aller notwendig, weil sonst nichts als Scherben übrig bleiben. Ich glaube, er hat es kapiert.

SW: Sie gehen nicht in die Angst oder Aggression, sondern sie erleben sie als aufsteigende Energien. Ängste und Aggressionen sind uralte Energien, die in unserem kollektiven menschlichen Unterbewusstsein geherrscht haben. Der kolossale Aufstieg dieser Energien in der Zeitenwende ist nicht aufzuhalten. Er geschieht zwangsläufig – und ist nur durch große innere Weite und Gelassenheit zu ertragen und zu wandeln. Auch dies ist ein Aspekt der geordneten Insolvenz.

GP: Das erklärt einiges. Und dann, scheinbar unmotiviert, war Arnold plötzlich bei der Vergangenheit. Er wollte mir weismachen, dass er damals unser Geld ursprünglich gar nicht für die Mutter-AG wollte, sondern für seine eigene Firma, aber der damalige Vermittler habe das fehlarrangiert: „Weißt du noch, als wir darüber gesprochen haben, war die Mutter-AG noch gar kein Thema. Ich weiß es ganz genau. Das läuft wie ein Film vor meinen Augen ab.“

SW: Das zeigt, dass er kapiert hat – und sofort versucht, sich aus der Affäre zu ziehen, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. In solchen Rückzügen sind Männer ebenso raffiniert wie kleine trotzige Jungen.

GP: Arnold hatte gestern eine Zahnoperation. Ich fragte ihn: „Spürst du die Spritzen noch oder hast du sonst irgendwas genommen?“ Dann war er still. Also konnte ich das Thema Wohlert ansprechen – dessen Zusage und Rückzug, dessen Angst vor dem Chaos, dessen gestriges Taktieren. Ich sagte: „Arnold, ich war dabei. Was er dir großspurig zugesagt hat, fand nicht statt. Es fand einfach nicht statt! Er geht nicht ins Unternehmen, und auch die nächsten Wochen nicht. Möglicherweise geht er nie hinein.” Er fragte – und ich habe gewusst, dass diese Frage kommen würde – ob Peter Baumann dahinter steckt? Ein Schauer durchlief mich – ich spüre es schon seit Tagen, dass der seine Finger im Spiel hat.

Ich sagte: „Natürlich steckt er dahinter. Nachdem du ihm gesagt hast, dass Wohlert der neue Vorstand sein wird, hat Baumann diesen bearbeitet. Schließlich wickelt Wohlert für ihn einige Aufträge ab und fühlt sich von ihm abhängig.“ So wird gearbeitet und geschoben im Hintergrund, verschleiert und gezockt. Sensationell!

SW: Und trotzdem können Sie nicht neue Menschen und Mitarbeiter irgendwoher nehmen, sondern müssen mit denen weitermachen, die schon da sind.

GP: Das ist so. Klar. Das ist das Drama – aber das wirklich Tolle ist die heutige Entwicklung, die mir wieder mal die Gewissheit und Bestätigung gibt, wie eng und unmittelbar unser Zusammenwirken mit den Unverkörperten ist.

SW: Und diese wiederum finden es schön, inwieweit Sie bereits ihre Botschaften und Absichten wahrnehmen, annehmen und ausstrahlen, wie frei sie durch Ihre Felder eingreifen und handeln können.

GP: Dann habe ich Arnold auf die 1,2 Mio. Euro angesprochen. Ich sagte: „Weißt du, Arnold, mein Investment wird nicht dazu führen, dass ich mich an dieses Geld binde. Wenn es versandet, dann ist es zunächst einmal in Ordnung. Dann versandet es eben!“

SW: Es versandet nicht. Und was sagt er dazu?

GP: Nun, es hat ihn ziemlich irritiert, dass er mich über dieses Thema nicht mehr binden kann. Er glaubte immer, das sei seine Trumpfkarte. Aber die Karte ist jetzt gezogen.

SW: Sie ist gezogen und verspielt – kein Trumpf mehr. Und das wird einiges in seiner inneren Kommunikation mit Ihnen – und sich selbst – verändern.

GP: Ja, ihm geht das Gefühl alter Kameradschaft mit mir verloren. Also suchte er die nächste Gemeinsamkeit mit mir, schleimte sich ein wenig ein und sagte er habe mit Otto Fritz gesprochen und wir sollten inventarisieren – vielleicht bleibe ja gar nichts mehr übrig. Wie ein kleiner Junge! Ich sage: „Arnold, du redest immer noch. Fang einfach an mit dem Inventarisieren. Seit Wochen sprichst du davon. Mach’s einfach.

Und sprich mit dem Wohlert. Nimm Bezug auf euer letztes Gespräch und frage ihn, warum er nun doch nicht hineingeht. Erinnere ihn an seine Aussagen und frage ihn, ob er Angst hat, ob er sich nicht traut. Ich habe dir erzählt, was gelaufen ist.“ Wohlert selbst hatte auch schon mit ihm telefoniert und die Sache ganz anders dargestellt.

Und weiter habe ich gesagt: „Wenn du das Gefühl hast, der Peter Baumann steckt dahinter, dann sprich ihn doch darauf an, frage ihn. Warte einen Moment ab, da wo du innerlich ganz ruhig bist, und dann rufe ihn an. Führe einen Dialog mit ihm und kläre das für dich. Du warst es, der vor zwei Wochen in alle Richtungen hinaus posaunt hat, dass ab sofort Wohlert der Vorstand der Mutter-AG ist. Nun, er ist heute nicht Vorstand und seinen Worten zufolge wird er es auch die nächsten acht Wochen nicht sein. Also, kläre das für dich.“

Er: „Ja, du hast recht. Wenn ich das so sagen könnte, wie du das gerade gesagt hast.“ Ich habe nur noch darauf gewartet, dass er mich bittet, ihm aufzuschreiben, was er sagen soll.

SW: Was hat Baumann für ein Interesse, dass Wohlert nicht ins Unternehmen geht?

GP: Er selbst will seit Wochen hineingehen, doch Arnold lässt das nicht zu. Einerseits himmelt Arnold ihn als Ersatzvater oder großen Bruder an, will auch so cool und reich sein wie der, andererseits will er seine Geschäfte allein machen, um dem großen Meister zu zeigen, dass er es auch kann. Außerdem spürt er, dass Baumann ihn ganz schnell ablinken würde, hätte der erst mal seinen Fuß in der Tür. Arnold ist ein Spieler, also hat er auch eine gute Nase.

SW: Und Baumann will da reingehen, um dann eine geordnete Insolvenz zu …

GP: Nein! Er will dem Otto Fritz ans Leder. Seine Strategie ist, eine gewisse Menge an Anteilen zu kaufen, um das Unternehmen beherrschen zu können. Er entlässt die Leute, die ihm nicht passen, lässt bestimmte Teile bewusst in die Insolvenz gehen. Er und der Fritz haben, aus der Vergangenheit resultierend, ein immenses Spannungsfeld. Und Baumann, der Fuchs, sieht natürlich das Potenzial, das grundsätzlich in der Firma steckt. Er will es haben. Er wollte permanent Aktien kaufen. Neulich hat er Arnold, ich war dabei, in Kleinkind-Manier angesprochen: „Ich will aber auch dabei sein.“ Doch Arnold traut ihm nicht und will ihm gleichzeitig beweisen, dass er ein solches Projekt auch allein erfolgreich durchziehen kann. Also hat er gesagt: „Nein Baumann, du nicht!“

So, und was macht der Baumann jetzt? Rache ist süß. Der sagt sich: „Okay, kleiner Arnold, dann zeige ich dir auf meine Art, wie das läuft! Wohlert betreut mich in einigen Projekten, aus seinem eigenen Geschäft ist er rausgeflogen. Momentan ist er von mir abhängig, weil ich der einzige bin, der ihm ein Einkommen sichert. Ihn werde ich jetzt auf meine Schiene setzen und ihm sagen, was er zu tun hat.“

SW: Das heißt, die geordnete Insolvenz wäre auch für ihn eine Niederlage?

GP: Es würde ihm nur die Möglichkeit nehmen, dem Otto Fritz eins auszuwischen. Die haben noch alte Rechnungen offen. Der Fritz war einfach cleverer als er.

SW: Ja, da tauchen die Napoleonischen Kriege auf. Baumann agiert heute noch als verbissener Feldherr und Fritz als raffiniert-spielerischer Verteidiger, der die stramme Kraft des Regiments mit Verschlagenheit aushöhlt. Mit Sicherheit haben die beiden eine historische Rechnung offen. Ja, der Krieg ist der Vater aller Dinge, der Vater weiterer Kriege und in der Zeitenwende der Vater des großen Friedens. Doch hier und jetzt sind all diese Strategen noch vergleichsweise Sunnyboys. Es sind keine richtig großen Fieslinge und Despoten dabei, nicht wahr? Eher Kinder im Sandkasten.

GP: Und dem Arnold schwimmen die Felle davon.

SW: Sieht so aus. Und das ist wunderbar. Warum wohl?

GP: Weil es dessen bedarf, damit er anfängt umzudenken. Wie gesagt: Ich höre von ihm immer nur die Worte Kapital und Macht, Erfolg und Reichtum. Da werden Luftschlösser gebaut, von denen am Ende nichts übrig bleibt. Und dann macht er den Ahnungslosen. Er konnte ja gar nicht wissen, wie es wirklich im Unternehmen aussah, da er lange Zeit immer mal wieder im Ausland war.

So große Töne hat er gespuckt, als er mir das Investment abgerungen hat. Der Sunnyboy hat etwas verkauft, wovon er keine Ahnung hatte. Auf seinem enthusiastischen, sprühenden Lebensenergie-Level hat er sein Geschäft dargestellt, als wäre es das Geilste, was es auf dieser Welt gibt. Doch tatsächlich hat er keinen blassen Schimmer. Damit habe ich ihn zu konfrontieren. Und nun fängt er an zu rudern – vor und zurück – und dreht sich im Kreis.

SW: Das ist eine gute Ausgangsposition für das, was wir „in die Drehung gehen“ nennen: In der alten Welt drehte sich alles um die äußeren Dinge des Lebens und in der neuen um die inneren. In der Übergangszeit, da beide Welten herrschen, drehen sich das äußere und das innere Chaos, wirbeln alle alten Regeln und Fakten durcheinander, dass uns schwindelig wird.

Tatsächlich ist es so, dass sich die Zellkerndrehung des Menschen im Zuge der Erdwandlung drastisch erhöht hat, so dass alle alten Energien ausschleudern und das Zellgefüge sich reinigt. Dies löscht die alte Bewusstseinskodierung und damit auch die Erinnerung an ein strammes Management und die Fähigkeit zur Weiterführung alter Praktiken. Daher ist Arnold – und nicht nur er – in Sachen Ahnung, Durchblick und Perspektive zurzeit äußerst limitiert.

GP: Er hat keinen blassen Schimmer, was in seinem Unternehmen wirklich läuft, das ist fast erschreckend – und ja, auch die, die im operativen Geschäft tätig waren, wussten nicht, wie es wirklich im Unternehmen aussieht.

SW: Einerseits erschreckend und andererseits eine ganz natürliche Situation am Ende der alten Zeit. Wenn Sie bedenken, dass die aktive physische Zeitenwende bereits vor 23 Jahren begonnen hat, dann können Sie davon ausgehen, dass ihrer aller Körper- und Energiefelder seit 23 Jahren demontiert und dekonstruiert werden. Sie können keinen Überblick aufs Ganze haben, bestenfalls noch ein wenig in ihren Nischen agieren. Doch auch dies wird nicht mehr lange gehen.

Das Davonschwimmen der Felle ist in diesem Sinne der Ausstieg aus der alten Lebensaura – die geordnete Insolvenz der alten Aura und des bisherigen Lebens. Das fühlt sich ungemütlich an, ist aber ein sicheres Zeichen der Wandlung.

Durch die Demontage seines Geschäfts und mit Ihrer Hilfe lernt Arnold neuen Umgang mit dem Geschäft. Und weil seine Spielernatur, die bisher ja dominant und überbordend war, dem neuen Geist der Schöpfung entspricht, sollte er es nicht schwer haben, in die neuen Strukturen hineinzuwachsen. Er braucht vorher einfach nur die vollkommene geschäftliche Ernüchterung, die Klärung seiner bitteren Kindheit und die Ankunft in seinem eigenen Kapitalstrom – und auf diesem Weg ist er. Dann kann er mit neuer Aufmerksamkeit, Kraft und Verantwortung herangehen und seinen Traum, der zurzeit ein Alptraum ist, weiter entwickeln und verwirklichen.

GP: Ja, seine alte Spielernatur trägt auch seit geraumer Zeit keine Früchte mehr.

SW: Nein. Geordnete Insolvenz auf allen Ebenen: Auren, Chakras, innere Organe und Zellen – alles verändert sich und bringt das alte Leben in die chaotische Drehung, aus der er eine schöpferische machen kann.

GP: Was müsste er tun, um sie schöpferisch zu machen?

SW: Dasselbe, was Sie hinter sich haben. Auch Sie haben Ihr chaotisches Chaos in ein schöpferisches verwandelt, weil Sie die Werkzeuge und Mittel nicht nur des Lichtes, sondern auch der Dunkelheit verwendet haben, weil Ihre Impulse und Entscheidungen nicht nur aus den Räumen des Lebens, sondern auch aus denen des Todes kamen. Beide Reiche beherrschen von je her unser Leben, und sie werden es auch weiterhin tun. Den wesentlichen Unterschied zwischen der alten und der neuen Welt wird die Erkenntnis ausmachen, dass Dunkelheit und Tod ebenso liebevoll und notwendig für die Evolution sind wie Licht und Leben. Das haben Sie erlebt. Und damit muss nichts mehr im Verborgenen gefühlt, gedacht und getan werden, wo es zu Verwirrung, Bedrohung und Blockade wurde. Vater Tod, Seth und Ohamah sind allesamt große Hüter der Dunkelheit – und des Lebens in der Zeitenwende.

Das aufsteigende Dunkel ist gewiss nicht nur Schmerz und Grauen, sondern auch Erfahrung und Weisheit (vgl. Buch 2012 Geistige Reisen in die Neue Welt). Die dunklen Hüter sind es, die uns die alten Werkzeuge aus dem Kopf und den Händen nehmen und uns die neuen Werkzeuge in die Hände und Herzen legen. Nach dem homöopathischen Prinzip verwandeln wir mit ihnen mörderisches Chaos – astrale Energien, Schattentod – in lebendiges Chaos – kristalline Energien, Lichttod. Die Dunkelheit ist Basis und Wurzelkraft des neuen Lichtes. Das müssen die Menschen begreifen und anwenden. Dafür müssen sie Vertrauen entwickeln, und das können sie nur, wenn sie zu sich selbst zurückgekehrt sind und in ihren Herzen stark werden. Das haben Sie erlebt und das werden auch die anderen erleben, insbesondere mit Ihrer Begleitung.

GP: Können sie sich vorstellen, dass Kaufmann heute anrief, ohne Thema, einfach nur, um mit mir noch mal in Kontakt zu treten? Um von mir genau das zu bekommen, was Sie beschreiben? So hat sich das jedenfalls angefühlt.

SW: Natürlich kann ich mir das vorstellen.

GP: Der war zutiefst, hmm – ich sage es mal so: Der war glücklich, berührt von dem, was gestern war und dass er mich heute – für sich allein – in der Leitung hatte.

SW: So ist es. Offiziell benutzen sie noch ihre Masken und Frätzlein, doch diese bröckeln immer mehr. Und wenn Sie sie dann persönlich treffen, dann sehen Sie ein kindliches Antlitz, dessen große Augen voller Fragen sind – ein Kind, das einfach nur reif werden möchte. Und wenn Sie Ihr Augenmerk nicht auf die kleine Fratze fokussieren, selbst wenn sich Ihr Gegenüber gerade wieder in dieser Weise gebärdet, sondern auf das Antlitz dahinter, nun, dann kommt halt alles herauf und heraus. Dann öffnet sich die Egostruktur – und alle alten, grauen Felle schwimmen davon.

GP: Im Grunde genommen bin ich damit doch – ich sage mal: überall einsetzbar, das heißt ich könnte, unabhängig von der Branche, alle möglichen Leute und Branchen beraten und deren Aufstieg unterstützen.

SW: Genau. Das ist ein Aspekt des senkrechten Kapitalflusses und der neuen Berufe. Wir können uns auf allen Ebenen des Lebens bewegen: im Businessbereich ebenso wie in den Branchen der Gesundheit und Psyche, der Erziehung und Bildung – auf allen Ebenen der menschlichen Gesellschaft, ohne selbst viel über die Materie zu wissen. Denn es geht nicht um die Materie, sondern um die Menschen.

Sie sprachen neulich von zwölf Beratern, die bei der Jahreshauptversammlung dabei waren. Jeder hatte seinen Themenschwerpunkt und sein Spezialwissen – und war damit vom Fachwissen aller anderen abgeschnitten. Jeder war parteilich, einzelnen Vorstandsmitgliedern und Anliegen verpflichtet. Jeder musste aufpassen, was er sagt und wie er sein Ansinnen verpackt, damit es ankommt. Jeder konnte nur ein Detail zum Ganzen beitragen, ohne das Ganze zu überblicken – und daher waren die Details nichts wert.

Jeder Berater und Beratene der alten Zeit dreht sich in den Dramen seiner Kindheit und ist gefordert, zu sich selbst zurückzukehren. Jeder hat Angst um seine Existenz und Stellung. Keiner ist zentriert. Und wer nicht in seinem Herzen ruht, kann nicht im Namen des Ganzen aufrichtig, offen und liebevoll sein, kann die Schmerzen der anderen nicht sehen und lindern, kann sich oder die Sache nicht transparent zeigen – und hat nicht die Kraft, jene Schritte zu gehen und Arbeit zu tun, die in der Zeitenwende notwendig sind.

Dadurch kann kein wirkliches Ganzes entstehen, sondern nur Stückwerk, das sich nicht zusammenbringen lässt – und in den strittigen Punkten immer vertagt werden muss. Zwölf selbst fachlich versierte Berater können nicht leisten, was ein einziges Messiaswesen leisten kann.

In unseren Herzen herrscht eine innige Verbundenheit zu den anderen Menschen, aber auch zu den Tieren, Pflanzen und Elementen der Erde – und damit auch zum Über- und Unterbewusstsein aller Wesen. Diese Herz-Intelligenz, dieses passive und aktive Mit-Fühlen (vgl. Kapitalfluss in der Zeitenwende) ist der zentrale Aspekt der fünften Dimension. Jeder, der wahrhaft in seinem Herzen ruht, hat Zugang zu allen Informationen, die notwendig und hilfreich sind.

Die Rückkehr zu sich selbst und die Herzöffnung sind in diesem Sinne auch eine Art multidimensionale Ausbildung, deren Ziel die Offenheit des Herzens, die Transparenz des Denkens und Fühlens sowie die Kraft des Handelns sind – und die tiefe Bereitschaft, weder Dunkel, Schmerz und Krieg als schlecht noch Licht, Harmonie und Frieden als gut zu betrachten. In diesem Bewusstsein können sie 1,2 Mio. verlorene Euro unmöglich als Verlust betrachten. Es muss Ihnen geradezu absurd vorkommen, einen solchen Verlust als Verlust zu betrachten.

Aufbaukurse, Umschulungen und neue Berufsausbildungen sind unnötig, da es künftig immer weniger spezifische Berufsbranchen geben wird. Mit der inneren Öffnung werden wir immer multitalentierter und -dimensionaler. Zudem sind wir nie allein, wenn wir über diese Dinge sprechen. Immer ist ein ganzer Beraterstab von unverkörperten Wesen dabei, die ein akutes Interesse an der Wandlung und Erfüllung unserer Evolutionsstufe haben. Also machen wir unsere Arbeit am Tag, und wenn wir schlafen gehen und alles loslassen, machen sie weiter und setzen Absichten, Klärung und Aufstieg um.

GP: Das haben wir jetzt wieder gesehen.

SW: Heute Mittag am Telefon waren Sie recht aufgewühlt. Sind Sie nun am Abend zufrieden mit dem Tag?

GP: Ja, bin ich. Sehr zufrieden. Ja, ich war ziemlich in der Drehung vorhin. Viele Dinge waren mir noch nicht so klar. Ja, ich bin sehr zufrieden mit dieser Nachbetrachtung auf das, was heute Vormittag gelaufen ist. Es gefällt mir gut. Ich sehe, wie schnell sich in dieser Zeit die inneren Tore der Menschen öffnen und die Dinge ins Laufen kommen.

SW: Und bei dieser Entwicklung der anderen, die scheinbar gar nichts mit Ihnen zu tun haben,  kommt die erste Ausschüttung an Fülle, Reichtum und Erfahrung zu Ihnen. Indem Sie ihnen aus Ihrem Herzen begegnen, punkten Sie bei allen, obwohl Sie nicht aufs Punkten aus sind.

GP: Überhaupt nicht.

SW: Natürlich nicht. Aber Sie punkten auf eine hochkarätige Art, erfahren ihr Vertrauen, das sich auch geschäftlich noch vielfältig auswirken wird. Jeder bekommt von Ihnen das, was er persönlich braucht. Arnold erhält den Hinweis, dass Geld selbst nichts wert ist, Kaufmann erfährt von Ihnen, dass seine körperliche, emotionale Struktur eng mit dem geschäftlichen Drama verbunden ist und er das eine lösen kann, indem er das andere angeht. Wachmann helfen Sie in seine maskuline Struktur hinein.

GP (lacht): Ja, der will einmal in den Boden gerammt werden, damit er auch hier auf Erden ankommt, der Kamerad. Ja, das täte ich wirklich gern …

SW: … damit er erkennt, dass er ein Mann und ein friedvoller Krieger ist. Und im Gegenzug können Sie den Baumann aus dem Boden herausziehen und ihn mal für drei Tage an die Dachtraufe hängen, damit er erfährt, wie es ist, wenn die Seele baumelt.

GP: Hat das Sinn?

SW: Es wird sich von selbst ergeben. Es könnte sein, dass er bald bluten wird.

GP: In welcher Hinsicht?

SW: Möglicherweise in mehrfacher Hinsicht: physisch, sozial und/oder wirtschaftlich.

GP: Wirtschaftlich – das weiß ich auch schon seit einer Zeit – wird er in einem deutlichen Maße bluten, was sich dann auf andere Bereiche auswirken wird. Es sieht so aus, dass einige Projekte bei ihm verrutschen. Da ist er schon am Agieren und am Kämpfen.

SW: Ich nehme wahr, dass sein physisches Leben in einem gewissen Maße gefährdet ist, dass sein Körper aufgrund massiver Verdunkelung der Emotional- und Mentalaura ungeschützt ist und seine Feldfrequenz kaum noch Resonanz zur Erdschwingungsfrequenz hat. Ich nehme körperliches Blut wahr – vielleicht Krankheit, Unfall oder auch Gewalt. Hier liegt die Macht der Demütigung, die er braucht, um die Kehrtwende in sein Herz zu machen – eher im persönlich-physischen als im wirtschaftlichen Bereich.

Wirtschaftlich kann er gar nicht so sehr bluten, dass er daraufhin von ganzem Herzen eine Kehrtwende macht. Wenn er wirtschaftlich massiv blutet, dann werden in seinem Herzen immer noch Härte, in seinem Kopf immer noch Vergeltung, in seinem Bauch umso mehr Rache herrschen.

GP: Stimmt, eine wirtschaftliche Niederlage erreicht sein Herz nicht.

SW: Nach meinem Gefühl hat sein hoher Geist die Daumenschrauben längst angelegt. Und Sie drehen ebenfalls daran – einfach dadurch, dass Sie ihm in einem für ihn sehr wichtigen Geschäft nicht zur Verfügung stehen. Er sieht, dass Sie der einzige in seinem gesamten Umfeld sind, der ihm das Wasser reichen kann, mit dem er auf gleicher Ebene sprechen und dem er sich anvertrauen könnte. Danach sehnt er sich, doch noch hat er keinen Zugang zu Ihnen. Er verwehrt ihn sich selbst, weil er noch nicht Ihre Sprache sprechen will und seine alte gnadenlose Macht mit Ihrer neuen, strahlenden Macht nicht umgehen kann.

Allein dadurch, dass Sie sich ihm nicht zuwenden, fixieren Sie seine Daumenschrauben. Ein wahrhaftiger Teil in ihm sehnt sich nach der Begegnung mit Ihnen – ebenso wie Wachmann und Kaufmann. Ein anderer Teil, der Ego- Dämon, hasst sich dafür. Noch ist dieser am Zug.

GP: Dieses Sehnen spüre ich schon auch. Ich saß ihm einige Male gegenüber und erinnere ich mich sehr deutlich an seine dämonischen Züge. Aber da ist auch etwas, für das ich sehr viel Liebe empfinde. An und für sich ist er ein toller Typ, muss ich sagen, wenn er sein inneres Wesen lebt. Momentan ist er hinterhältig und gewissenlos – rein äußerlich betrachtet, aber innen ist er ein ganz liebevoller, toller Typ.

SW: Allein dadurch, dass Sie dies wahrnehmen und würdigen, dass Sie dieses tolle Innere sehen und in Ihre Herzkraft und Liebe tauchen – was Sie in diesem Gespräch gerade tun – helfen Sie ihm auf eine großartige Weise, frei zu werden. Auf solche Menschen wie Sie sind solche Menschen wie sie angewiesen. Schauen wir einfach, was passiert. Ich könnte mir vorstellen, dass wir auch in seinem Feld heute Nacht noch einmal ein wenig putzen werden.

Vielen Dank für dieses erschöpfend-schöpferische Gespräch.

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