ÜBER DEN WOLKEN – Wolfgang Bruns-Fiebelkorn

Die äußere Frau

1. Brief Hallo liebe Sabine, Danke für die Santorin Texte, die ich in den letzten Tagen gelesen habe. Einen einzigen Satz habe ich mir daraus markiert: „Ein unterdrückter maskuliner Pol drückt euren freien Lebensfluss ab und erzeugt Armut.“ (Anm.: Dritter Tag)Heute Nacht lag mein Vater irgendwie in meinem Traum herum. Heute Mittag frage ich mich: ist es die unterdrückte, nicht gelebte und unerlöste maskuline Kraft, die meinen wirtschaftlichen Zustand verursacht? Seitdem beginnt es in meinem Becken weicher zu werden, durchlässiger. Ich gehe sie jetzt mal einatmen. und schlafen. Danke für ein Feedback, Gruß Matthias

1. Antwort
Lieber Matthias, deine Reaktion – und die anderer Männer auf das Santorin-Tagebuch – zeigt, dass das Thema “Tempelhuren” durchaus kein weibliches Thema ist, sondern ein Thema der erwachenden Meister im weiblichen und männlichen Körper. Und tatsachlich ist es auch ein wunderbarer Einstieg für den Workshop “Männliche Sexualität”.Nun zu deiner Frage. Bei dir verhält es sich anders herum: Nicht die unterdrückte, nicht gelebte und unerlöste maskuline Kraft verursacht deinen wirtschaftlichen Zustand, sondern die Tatsache, dass du deine – durchaus nicht unterdrückte – maskuline Kraft an die Gegenwart einer Frau, einer äußeren Partnerin in deinem Leben gebunden hast. Deine Lebensgeschichte, die du mir neulich erzählt hast, spricht Bände: War eine Frau in deinem Leben, so warst du kreativ, entschlossen und hast in deiner Arbeit und Kunst viele Kollegen “in den Schatten” gestellt” – hast genug und manchmal sogar viel Geld verdient. Mit dem Fortgang der Frau brach alles zusammen. Stelle dir die Frage, was jeweils der innere Ansporn war – sowohl “vorher” als auch “nachher”.Das hast du dreimal erlebt: mit drei verschiedenen Frauen und drei verschiedenen Professionen – oder sollen wir sagen: drei Passionen? – die du jeweils zum Höhepunkt getrieben hast und zwar in einer bemerkenswerten Balance zwischen deinem weiblichen und deinem männlichen Pol (der Kunst und dem Handwerk) – um sie mit dem Fortgang des äußeren weiblichen Wesens wieder abstürzen zu lassen.Sicherlich gibt es da ein Muster, das du von deinem Vater und den Vorvätern übernommen hast. Doch das spielt keine Rolle, denn die ganze Menschheit hat ihre Dramen immer von den Vorgenerationen übernommen – um sie Hier und Jetzt selbst zu lösen.Dein Becken ist ein maskulines Wesen, das stark genug ist, um eine gewaltige feminine Kraft in sich zu bergen: die Organe (Erde), Fließströme (Wasser des Lebens) und Weichteile (Kindlichkeit), die Sensibilität (Dünndarm), die Mutterschaft (Keimdrüsen), die Kindheit (Blase). Wann immer du eine äußere Partnerin hattest, wurde alles weich und stark, beweglich und lebendig. Wann immer du allein warst, wurde das Becken – und mit ihm alle weichen femininen und kindlichen Kräfte – hart, verschlossen und starr.Die Antwort auf deine Frage ist also diese: In deinem Fall ist ist es der unterdrückte feminine Pol, der deinen freien Lebensfluss abdrückt und Armut erzeugt.Denn schließlich bist du keine Frau, die einen Hallux Valgus am Fuß entwickelt hat, sondern ein Mann, der sich für einen Kriegsschauplatz im weiblichsten Bereich seines männlichen Kriegerseins entschieden hat, oder täuschen wir uns da? Die Hoden sind zwar zutiefst männliche Körperwesen, doch ohne die vollendete weibliche Kraft weder zeugungs- noch lebensfähig, denn sie bergen den weiblichen Saft des männlichen Lebens.Und damit, lieber Matthias, bist du an jenem schöpferischen Punkt der Erkenntnis und Entscheidung in deinem Leben angekommen, der alles andere gebraucht hat, als einen “Sexer im Lotto“, nicht wahr?In Liebe sind, atmen und schlafen mit dir:Sabine, Adamas Saint Germain und Tobias

2. Brief
okay, ich wollte gerade akustisch DANKE sagen für die ausführliche Mail. Dann mache ich es auf diesem Wege. Danke ! Liebe Sabine..und was den Inhalt angeht, so werde ich mich noch ausführlich damit beschäftigen – oder einfach nur, wie ich es die letzten Tage getan habe, meine femininen Kräfte und die neue Energie des neuen Südpols einatmen? Klingt gut !Meine Idee zu meinem Verhaltensschema ist so simpel wie banal: Ich sehe als Kind die hilflose Mutter, der ich helfen will und nicht kann. Gleichzeitig fühle ich etwas wie Verbundenheit. Ist eine Frau in meinem Leben werde ich genährt. Ist keine Frau da – lohnt sich das Leben nicht. (klingt ziemlich bescheuert – kommt aber gerade so aus mir heraus – die Praxis vor der Theorie !)Freue mich auf die nächste Zeit mit dir Sabine, Adamas Saint Germain und Tobias. Gruß, Matthias


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