Steinkreis Neuseeland – Sabine

Männer und Dämonen

Dieser Beitrag von einer Freundin kam als Anruf am Morgen nachdem wir den ersten Teil der Fragen und Antworten im August ins Netz gesetzt hatten. Er bezieht sich auf die Frage/Antwort unter „nach den Workshops – (Verzweiflung)

Frage

Vor einigen Wochen hatte ich einen Traum, in dem ein dämonisches Wesen über mich hergefallen und in mich eingedrungen ist. Es war einerseits nicht unangenehm und andererseits hat es mich schockiert. Zwar hast du mir in unserem Telefonat geholfen, den Traum zu verstehen und dieses Wesen anzunehmen, was ich auch glaube, getan zu haben. Dennoch kann ich seitdem nicht mehr schlafen. Dadurch werde ich immer müder, schwächer und kann mich tagsüber auf nichts mehr konzentrieren. Zudem habe ich in der letzten Zeit wieder vermehrt Druck und Beschwerden im Unterleib.

Dazu kommt, dass ich einen Mann getroffen habe, der mir sehr sympathisch ist, aber ich habe das Gefühl, dass der irgendwas mit diesem Traum zu tun hat und lasse mich daher nicht richtig auf ihn ein. Du hast geschrieben, dass die „Traum-Männer“, die wir in dieser Zeit treffen, eher „Alptraum-Männer“ sind. Kannst du mit etwas dazu sagen und mir helfen? Ich will möglichst keine Schlaftabletten nehmen.

Antwort

Zu dem Dämon im Traum:

Zwar hast du das Wesen des Dämons und die Bedeutung deines Traumes, nämlich dass es ein Wesen deiner selbst ist, bei unserem Telefonat schon erkannt und angenommen, dennoch gibt es noch Restbestände von „Fremdeln“ in dir, die die letzte Kontrollinstanz – das Wachbleiben – nicht aufgeben wollen. Wenn du seitdem nicht einschlafen und schlafen kann, bedeutet dies, dass du dich diesem dunklen Wesen keinesfalls wieder aussetzen willst. Das ist ein unbewusster, tief verborgener, aber doch wirksamer Reflex. Dies wiederum bedeutet, dass du den Dämon tief im Innersten immer noch als ein von dir getrenntes Wesen annimmst und es von dir getrennt halten willst. Es gehört zum Prozess, dass du ein solches Thema nicht gleich bei der ersten Begegnung vollkommen erlöst, sondern dass es immer einmal wieder auftaucht, solange, bis du es VON GANZEM HERZEN  angenommen hast. Solange du es von dir getrennt hältst, bleibt die Trennung von DIR SELBST bestehen. Solange du den Schlaf kontrollierst, bekämpfst du deine Seele, dein inneres Kind, dein Herz und dein Geistbewusstsein – wie immer du es nennen willst. 

Tatsächlich liegen im Unterleib alle zeitalterlangen Erinnerungen und Erfahrungen eures geteilten Wesens und getrennten Geschlechts geborgen – viele Jahrtausende dunkler, schmerzvoller Zellerinnerungen aller männlichen und weiblichen Rollen, die ihr selbst gespielt und im Lebens- und Liebesreigen mit anderen erfahren habt. Der Dämon in deinem Traum und Bauch ist nichts anderes als ein Wesensteil deiner maskulinen Zwillingsseele, der sich auf lange Zeit in den tiefen Untergründen deiner Emotionen aufgehalten hat, um alles das anzunehmen und aufzubewahren, was dein kontrollierendes Wachbewusstsein nicht ertragen und nicht mehr fühlen wollte. 

Er ist ein Liebender in deiner Dunkelheit. Doch nun ist die kosmische Zeit seiner Gefangenschaft abgelaufen und er kehrt zurück ins Licht: der Dämon, deine Zwillingsseele, dein göttliches Selbst in der Dunkelheit – wie immer du es nennen willst. Sein Weg hinauf ins Licht führ durch dein Herz, wie damals sein Weg hinab ins Dunkel. Öffne dein Herz also weit und lasse ihn einfach durch. Lasse dich darauf ein, lasse dich in den Schlaf fallen und in die Umarmung dieses Wesens, das du selbst bist.

Zu den Traum- und Alptraum-Männern:

Hier stellt sich allein die Frage nach der Vollkommenheit im eigenen Inneren und damit dem Aufstieg in die eigene Einheit – oder der Verzweiflung im Äußeren und damit der Gefangenschaft in der Dualität, in Kampf, Hoffnung und Enttäuschung. Der Mann selbst, der euch begegnet ist okay. Er hat nichts mit euch zu tun. Er ist weder ein Traum noch ein Alptraum. IHR Frauen macht ihn dazu, indem ihr euer innerstes harmoniebedürftiges oder hassendes Mann-Sein dämonisiert und auf ihn projiziert.

Dann seid ihr mit der Unvollkommenheit dieses äußeren Mannes in (teils heftiger) Resonanz und es schleudert euch zwischen (eurem!) Himmel und (eurer!) Hölle – nicht, damit ihr mit dem „äußeren Kerl“ irgendetwas macht, ihn bekämpft, verändert oder gar rettet, sondern damit ihr zu euch selbst zurückkehrt und euren inneren Mann erkennt, befreit und in eine Balance zu eurer inneren Frau bringt. Wie? Ganz einfach: Ihr müsst es nur von Herzen wollen. Indem ihr es beschließt, geschieht es. Von selbst! Denn genau diese kosmisch-geistige Forderung an euch steht in diesem Jahr auf Platz Eins. Ihr müsst sie nur annehmen und euch öffnen.


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