Natascha hat eine große Fantasygeschichte begonnen. Wir hoffen auf das nächste Kapitel


Kapitel 1: Beherzte Schritte

Kelar Im-Drahl blickte sich um. Sie suchte nach einer Orientierungshilfe in dem milchigen Dunst, der nicht nur ihr Sichtfeld sondern auch ihren Geist zu umgeben schien, seit sie sich auf diese seltsame Suche begeben hatte. Vielen erstaunlichen Wesen und Dingen war sie schon begegnet, aber eben nur hin und wieder, wenn diese aus der Nebelsuppe hervortraten. Und dann waren sie auch nicht mehr immer klar voneinander unterscheidbar – Ding oder Wesen, Traum oder Realität? Vorsichtig tastete sich Kelar weiter voran, riechend, spürend, hörend oder auch mit anderen Sinnen, für die sie noch keine Bezeichnung gefunden hatte, und die sie wohl eigens dafür entwickelt hatte, sich in dieser Welt fortbewegen zu können. Wenn sie ihr Äußeres noch hätte klar wahrnehmen können, hätte sie nachgesehen, ob ihr nicht vielleicht mittlerweile so etwas wie ein Katzenschwanz oder Fledermausohren gewachsen waren. Es hätte sie nicht verwundert, denn oft genug fühlte es sich so an, als hätte sie sich gerade eben dieser bedient, um aus einer gefährlichen Situation zu entkommen. Allein, einem Spiegel in dieser Welt zu trauen, selbst wenn sie einen gefunden hätte, schien ihr nicht ratsam. Er mochte ihr alles Mögliche zeigen, um sie zu verwirren, vom Weg abzubringen oder auch nur einfach ein bisschen zu foppen. Abtasten? Theoretisch ja, praktisch war es aber so, dass ihr Tastsinn unter diesen Umständen so fein geworden war, dass er auch Energiestrukturen und –felder ertasten konnte, und so hätte sie nicht sagen können, ob sie nur das geistige Pendant eines Katzenschwanzes oder Fledermausohrs ertastet hätte, oder ob es sich bereits in auch für andere greifbare Materie manifestiert hatte.

Überhaupt, andere…die letzte Begegnung war schon eine Weile her, und auch nicht besonders erfreulich gewesen. Ein unwillkürliches Knurren entfuhr ihrer Kehle, als sie sich daran erinnerte. Moment, Knurren? Hatte sie gerade tatsächlich geknurrt?!? Das wäre neu, wenn es sie auch nicht mehr so besonders überraschen würde, wenn nun auch noch Tierlaute zu den neu gewachsenen Sinnen hinzugekommen wären. Das wäre ja schließlich nur konsequent.

Ha-CHCHrrrt! Tatsächlich. Sie knurrte aus tiefer Kehle. Das „Ha“ allerdings war nur zustande gekommen, weil sie gerade zu einem kräftigen Niesen angesetzt hatte, als das Knurren vehement aus ihr aufgestiegen war. Kelar unterdrückte ein Seufzen, sie wollte den Geräuschsalat nicht noch vergrößern. Das nächste Rätsel! Sie gab sich einen inneren Ruck. Schluss mit Lamentieren. Diese Sinne, Attributen und Sprachen waren bestimmt nicht in ihr gewachsenen, weil sie sie ärgern oder verunsichern wollten. Eher wahrscheinlich war, dass es sich um eine rasche evolutionäre Entwicklung handelte, die ihr das Überleben in dieser äußerst schwierigen und unbekannten Umgebung sichern wollten. Da Kelars Stoffwechsel merkbar einen Turbogang eingelegt hatte, sprach einiges für diese Theorie. Swuschschsch! Am Rande ihres Blickfeldes sah sie gerade noch, wie sich ein kleiner gelbäugiger Geselle mit einem skorpionartigen Stachel auf der Nase eilig davonmachte, verscheucht von dem Knurren einer hungrigen Bestie, das sich aus ihrer Kehle befreit hatte. Sie musste trotz der angespannten Lage grinsen. Wenn sie sich dann so um die Ecke verzogen, sahen sie nicht mehr wirklich gefährlich aus, sogar ein bisschen zum Lachen. Kelar wusste es allerdings aus schmerzhafter Erfahrung auch besser: Ungestört hätte der giftige kleine Kerl ihre Energievorräte ziemlich anzapfen können, und der Stachel auf seiner Nase hätte sicher auch keinen Blütennektar abgegeben. So aber hatte er sich wohl gehörig erschrocken, als er das Knurren gehört hatte und sich schnell aus dem Staub, Verzeihung, aus dem Nebel gemacht.

Kelar blickte ihm nach. Ob es sich lohnen würde, ihm zu folgen? Sicher, es war nicht ganz ungefährlich, denn einige der Wesen, denen sie begegnet war, hatten es extra darauf angelegt, sie in die Irre zu führen. Dieser hier hatte allerdings nicht den Eindruck gemacht, als hätte er einen Pfad für sie ausgelegt, als er Hals über Gnomenkopf davongehastet war.

Sie beschloss, es darauf ankommen zu lassen, da sie momentan kaum eine andere Orientierungshilfe zur Verfügung hatte. Sonne oder Sterne hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, obgleich ihre Erinnerung daran sie immer wieder angespornt hatte, weiterzugehen, in der Hoffnung auf ein Widersehen. Wege oder Pfade am Boden? Fehlanzeige. Alles, was sie unter sich durch den Dunst hindurch erkennen konnte, war steiniger Geröllboden, der ihren sonst so sicheren Tritt bei jedem Schritt zu verspotten schien. Er rutschte und rollte unter ihren Füßen; es war fast so, als folge er einem beständigen eigenen Bewegungsmuster, ähnlich den Wellenbewegungen eines steinernen Meeres.  Und natürlich schien er auch noch die äußerst lästige Fähigkeit zu besitzen, sich immer gegenläufig dazu auszurichten, wo sie gerade hintreten wollte. Kelar hasste ihn mit Inbrunst, genauso wie die dürren Äste, die sich ab und an aus der Suppe herausstreckten, und so taten, als seien sie an Bäumen gewachsen und sie könne sich an ihnen festhalten. Wenn es so war, musste es schon lange her sein, oder der Baum selbst reckte sie ihr nur in den Weg, damit er sich mit ihrer Hilfe elegant des verdorrten Gestrüpps entledigen konnte. Suchte sie daran Halt, brach es beim ersten Griff splitternd und staubend ab und lies sie dann fluchend mit dem nächsten blauen Fleck auf dem kalten Boden zurück. Wehmütig dachte Kelar an die duftende Erde ihres Heimatlandes und die festen Äste der Yuhar-Bäume, aus deren duftendem Holz die besten Hütten gezimmert wurden.

Schluss damit! Wenn sie sich jetzt dem Heimweh hingab, lief sie Gefahr, die günstige Gelegenheit zu verpassen, die ihr das Schicksal gerade in die Hände gespielt hatte: Dort, wo der Gnom eiligst im Nebel verschwunden war, konnte sie jetzt deutliche Strömungen und Energiewirbel erkennen. Sie waren nur sichtbar, wenn sich etwas wesentlich schneller als die träge Nebelsuppe bewegte, und genau das schien der Gnom getan zu haben. Anders als Kelar musste er wohl nicht darauf achten, wo er hintrat, wenn er so schnell vorwärtskam, und das wiederum lies darauf schließen, dass er einem Pfad folgte, den er gut kannte. Einem Pfad in die Sicherheit, denn er hatte die Gnomenhosen gehörig voll gehabt, als er getürmt war. Deswegen hatte er wohl auch die Vorsicht außer Acht gelassen, denn wie Kelar wusste, bewegten sich diese Wesen normalerweise in einer ähnlichen Geschwindigkeit wie der Nebel selbst, so dass man ihre Bewegungen nicht nachverfolgen konnte. Wenn nicht jetzt, dann nie! Kelar schloss die Hand fest um den Talisman am Griff ihrer Brenthare, holte tief Luft und tauchte in den ersten Energiewirbel ein.

An einer anderen Stelle im großen Reich der Sommerlande, in den Stammhalden des Gütigen Ordens, tat ein weiteres Wesen einen beherzten wenn auch etwas widerwilligen Schritt. Mogischa,  seines Zeichens Hodmagier und Spezialspäher für potentiell magische Angelegenheiten im Dienste der königlichen Kundschaftereinheit der Licht- und Schattenprinzessinnen Yel und Kiman, war im Rahmen einer außerordentlichen Ratssitzung zu einem dringenden Auftrag berufen worden. Er hätte ihn ablehnen können, aber das hätte bedeutet, dass er die relativ bequeme Stellung als Hofmagier  ebenfalls hätte aufgeben müssen, und danach stand ihm momentan nicht der Sinn. Sie war die beste Tarnung, die er hatte bekommen können und versorgte ihn mit Heilkräutern und magischen Zutaten, Zugang zur Bibliothek und einer sicheren Unterkunft. Das wollte er nicht aufs Spiel setzen, auch wenn es nicht gerade so aussah, als würde es ein einfacher Auftrag werden. Abgesehen davon  hatte er bereits ohnehin in seinen Träumen Kontakt mit der Fährte aufgenommen. Oder sie mit ihm, so ganz sicher war er sich da nicht. Sicher war nur, dass ungewöhnlich kalte und zähe Nebelfetzen und Felder an mehreren Stellen des Reiches gesichtet worden waren, und  je näher man dem Gefleckten Gebirge  kam, desto dichter und kälter wurden sie. Am Fuß des Gebirges, das gleichzeitig die östliche Grenze der Sommerlande war, ballten  sie sich schließlich zu einer wabernden, vollkommen undurchsichtigen kalten und zähen Masse. Das hatte dafür gesorgt, dass die Gebirgspässe nunmehr auf den normalen Wegen nicht mehr erreichbar waren. Man hätte sich dazu mitten in den Nebel hinein begeben müssen, und davon war nach ersten Erfahrungen am Rand der Verdichtung eher abzuraten.  Er selbst hatte im Traum bereits einen Eindruck von der schmerzhaften, in die Glieder kriechenden Wirkung dieses Nebels bekommen. Ächzend und mit Stechen und Reißen in allen Extremitäten war er des Morgens nach solchen Träumen aus dem Bett mehr gekrochen als gestiegen. Er war daher nicht sehr überrascht gewesen, als auch die zurückgekehrten Hofkundschafter von dem Reißen und  Zerren der Glieder berichteten, das sie alle befallen hatte, wenn sich des Nachts einzelne Nebelfelder aus der Großen Verdichtung gelöst und über ein Camp gelegt hatten.  Die Art, wie der Nebel wirkte, hatte Mogischa sofort an eine düstermagische Quelle denken lassen, denn es waren nicht nur die Schmerzen in den Gliedern. Die hätten sich aushalten lassen, die königlichen Kundschafter waren gut trainiert und nicht zimperlich, und er selbst hatte seine frühen Initiationen ebenfalls in der Wildnis absolviert. Allein die Intensität der Schmerzen war es nicht, es war eher so, dass er gleichzeitig eine gewisse zermürbende und demotivierende Wirkung auf die gesamte innere Verfassung verspürt hatte. Schleichend, wie eine Diebesbande, die klammheimlich um dunkle Ecken lugt und durch Gassen schleicht, und dabei Schlafgift ausstreut, dachte Mogischa, immer mehr, bis die ganze Stadt…Stopp! Er rief sich zur Ordnung, das war auch so eine Wirkung dieser Nebelträume, dass sie die Gedanken zu düsteren Bildern zogen und ganze Bildbände daraus strickten, wenn man ihnen nicht vehement Einhalt gebot. Kurz entschlossen packte er den Kübel kalten Wassers, der neben dem Brunnen stand, und goss ihn sich über den Kopf. Das eiskalte Wasser brachte ihn wieder zu sich und seinem momentanen Aufenthaltsort. Er hatte sich in den königlichen Kräuterhain begeben, um Proviant und Heilkräuter für die Reise zu packen, denn natürlich wollte man alles über den Nebel erfahren. Seine Ausdehnung, seine Wirkung und vor allem die potentiellen Folgen, die es haben könnte, wenn sich diese Art von Magie unbemerkt und schleichend in der königlichen Armee zu schaffen machte. Man sorgte sich, und das zu Recht, dass man am Ende einen demotivierten, deprimierten Haufen statt einer wehrhaften Verteidigungsmacht hätte, und dass Reich und Prinzessinnen somit leichte Beute für jeden Eindringling wären.  Darüber hinaus wusste man nicht, was der Nebel möglicherweise für Kreaturen hinter seiner undurchsichtigen Wand verbarg. Schon allein die Ungewissheit darüber sorgte für ein so schleichendes Unbehagen, dass dem mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten war. Daher war ihm ein Auftrag der Kategorie 5 erteilt worden: Zu finden, zu bestimmen und Kunde zu bringen. Mogischa seufzte vernehmlich. Nicht nur, dass er sich von seinen geliebten Kräutergärten entfernen musste, auch den Vandrillencremetopf musste er für einige Zeit auf dem heimischen Herd und somit hinter sich lassen. Vandrillen gediehen hier nur an einem einzigen heiligen Baum im Schlossgarten und mussten innerhalb von zwanzig Minuten nach der Ernte verzehrt werden, sonst schmeckten sie nach alten Socken. Das heißt, jedenfalls seit er in einem unrühmlichen Akt des  Aufbegehrens seines Hochmagierstolzes  gegenüber  dem hiesigen Dorfzauberer Bekanntschaft mit der Magie des einfachen Volkes gemacht hatte. Zwar hatte er das anberaumte magische Duell gewonnen  – gerade so – aber es war seinem Widersacher  trotzdem gelungen, ihm eine Lektion zu erteilen: Er hatte Mogischas geliebten Vandrillenbaum mit einem Faulzauber aus dem Reich der Gnomenwelten belegt.  Mogischa seufzte erneut. Das war der Preis seines Stolzes gewesen, der einen schnellen Triumph statt eine allmähliche Annäherung gewollt hatte, und nun musste er auf seine geliebten Vandrillen als Reiseproviant wohl oder übel verzichten. Ein Blick auf ein sich deutlich unter dem Gewand abzeichnendes Wohlstandsbäuchlein zeigte ihm allerdings auch, dass das vielleicht gar keine so schlechte Idee war.

Die Reise zur nächsten Station

Die äußeren Hüllblätter an Kelars Brenthare hatten sich geöffnet und der darunter freigelegte Knospenkopf strahlte dieses Mal in bunten, hell leuchtenden Farben, die in vielen verschiedenen kleinen Feldern angeordnet waren. Es erinnerte ein wenig an Mosaikfliesen in großen Glasbildern, nur dass sie untereinander beständig Position und Farbe zu wechseln schienen, und dass das Material natürlich nicht aus Glas bestand. Soweit Kelar es bis jetzt ergründet hatte,  war zumindest eine Komponente des Materials organischen Ursprungs. Auch die Gestalt, die die Brenthare wählte, wenn sie aktiv war, sah sehr oft aus der Biologie bekannten Formen ähnlich. Kelar hatte bereits Knospen, Blätter, bunte Farben, fühlerartige Gebilde und mitunter sogar verschiedene Gerüche  erlebt.  Bis jetzt war es ihr noch nicht gelungen, die verschiedenen Erscheinungsformen bestimmten Umwelteinflüssen und Situationen zuzuordnen. Überhaupt wusste sie für ihren Geschmack noch viel zu wenig über die Wirkungsweise und die Herkunft  dieses besonderen Wesens. Es war irgendwie mit ihr und ihrem Lebensweg verbunden, so viel war sicher, denn es hatte mit ihr unter dem Baum gelegen, unter dem man sie gefunden hatte, eingeschlagen in ein großes Blatt. Kelar hatte es in ihren kleinen Fäusten fest umklammert gehalten, so hatte man ihr erzählt. Damals schien es ziemlich unspektakulär, es erinnerte am ehesten an eine kleine, graubraune Knolle.

Momentan  befand sie sich allerdings samt ihrer Brenthare mitten im Energiewirbel, und  deren momentane Erscheinungsform erinnerte nicht einmal mehr ansatzweise an die ursprüngliche Knolle. Dieses Mal hatte sich nicht nur das Knospenelement aktiviert, sondern auch der Stab. Er hatte sich auf etwa zwei von Kelars Armlängen ausgedehnt, leuchtete und  vibrierte in ihrer Hand. Sie konnte seine Kraft spüren, die von einem anfänglichen Summen wie von einem Bienenschwarm nun angeschwollen war zum Brausen eines kräftigen Sturms. Sie musste ihre ganze Kraft aufbieten, um der Energie standzuhalten. Sie wusste, irgendwann würde der Stab sie mit einem Ruck in die Richtung ziehen, die er bestimmt hatte, und dann gab es ohnehin kein Halten mehr. Vorher allerdings musste sie so fest auf ihren beiden Beinen stehen, als ob sie mit einem gigantischen Wurzelwerk verbunden wären. Hielt sie jetzt nicht stand, dann würde die aufgebaute Kraft der Brenthare in einer weiteren schmerzhaften Kollision mit dem Boden resultieren, nachdem sie sie unkontrolliert durch die Luft geschleudert hatte. Kelar kannte das aus früheren Erfahrungen, und sie legte keinen Wert auf eine Wiederholung.  Im Lauf der Zeit hatte sie gelernt, ihre eigenen Fähigkeiten zu nutzen, um diese Übergänge gut zu überstehen. So ließ sie nun in ihrer inneren Vorstellung starke Wurzeln aus ihren Füßen und der Verlängerung ihrer Wirbelsäule fest in den Boden wachsen. Sie sah, wie sie die Oberschicht aus Geröll durchdrangen, spürte ihre Kraft , die zur silbernen Sonne im Erdmittelpunkt strebte, lies sie durch Sand gleiten und durch Lehmschichten wachsen, bis sie schließlich die silberne Quelle im Inneren erreichten hatten. Dort verankerte Kelar ihre Kraft, berührte einmal mit der geistigen Hand das heilige Zentrum, und stieg dann mit ihrem Atem wieder auf in ihren Körper.  Die silberne Erdensonne hatte sich mit dem Kraftzentrum in ihrem Unterleib verbunden und lies ihr Licht kühl und ausgleichen und zugleich nährend und stärkend in sie einfließen. Sie zog ihren Atem  weiter durch die leuchtenden Energiewirbel in ihrem Körper, und stieg dann, die Brenthare über ihrem Kopf fest in der Hand, mit ihm in die Höhe. Sie sah, wie die goldene Himmelsonne aufleuchtete, als sie sich mit dem Herzen in ihrer Brust verband, und spürte ihre wärmende Kraft einströmen.  Weiter floss sie mit ihrem Atem, bis zum diamantweißen Licht der galaktischen Zentralsonne.  Sie spürte es in ihrem Kopf kribbeln und vibrieren. Das kalte, klare Sternenlicht verband sich mit dem Herzen in ihrem Kopf. Kelars spürte, wie ihre Gedanken sich im kristallklaren Strom fokussierten. Sie atmete tief durch, von oben bis unten und von unten bis oben. Vor ihrem inneren Auge sah sie die leuchtende Krone, die sich nun über ihr gebildet hatte und ebenso Teil von ihr geworden war, wie die Wurzeln im Boden. Schließlich kehrte sie in den Stamm ihres inneren Kraftbaumes zurück und landete wieder in ihrem Herzen. Um sie herum hatte sich aus dem Licht der drei Sonnen ein diamantweiß-gold-silberner Lichtkokon gebildet.  In ihr pulsierte ihre Stammsäule im gleichen diamantweiß-gold-silbernen Licht. Sie war stabil. Kelar atmete noch einmal fest in alle Glieder, dehnte sich etwas und öffnete die Augen. Der Stab leuchtete, das Muster hatte sich formiert. Es hatte funktioniert. Der Pfeil deutete nach Westen. Kelar nickte ihrem Stab zu. Dort war die nächste Station. Sie hob leicht ihren Fuß zum nächsten Schritt, und mit einem Ruck zog der Stab sie aus dem Energiewirbel heraus und hinein in die Landschaft.

Mogischa fluchte vernehmlich. Das war als Zauberer gar nicht so einfach, denn man musste ständig aufpassen, dass man nicht versehentlich einen wirksamen Zauber dabei aussprach. Es war eine äußerst lästige Angelegenheit, denn diese Zufallszauber hatten die Angewohnheit, sich prompt gegen den Wirkenden zu wenden, vor Allem wenn sie mit einer gehörigen Portion Emotionalität gewürzt waren. Als er noch ein Jungling war und seine magischen Fähigkeiten noch nicht so ausgeprägt waren, hatte ihm das nicht viel ausgemacht. Es war mitunter sogar ziemlich lustig gewesen, wenn er zum Beispiel morgens beim Aufstehen schimpfend auf eine der Glasmurmeln vom gestrigen Spiel trat, und diese sich dann postwendend in einen Murmling verwandelte, der ihn  in den nackten Zeh biss. Das Gelächter der anderen Junglinge war ihm zwar sicher gewesen, aber natürlich hatten sie dann auch alle zusammen ihren Spaß beim Einfangen des Murmlings gehabt.  Schwierig wurde es erst, als er in die Riege der Gradlinge aufgestiegenen war, und, gemäß seinem jeweiligen Grad, die ersten Einweihungen empfangen hatte. Er musste nun Verantwortung übernehmen, sich der Konsequenzen seiner Handlungen und der Macht seiner Worte immer bewusster werden, und vielfältige Zusammenhänge einbeziehen. Seine wachsenden Fähigkeiten vertrugen sich, mit einem Wort, nicht gerade gut mit überschießenden Emotionen, wenn sie sich in unbedachten Äußerungen Luft machten. Da es aber wiederum auch so war, dass unterdrückte Emotionen Staus und Blockaden in seinen magischen Energiebahnen verursachten, die dann ihrerseits zu Überladungen in diesen Systemen führten, hatte er sich etwas einfallen lassen müssen. Und das hatte er – nach einigen sehr schmerzhaften Erfahrungen mit den Rückkopplungen – auch getan. Für die Soforthilfe hatte er kleines Handbuch mit dem Titel „Mach dir Luft, keine Gruft – zünftige Zoten für Zauberer“ geschrieben, das ihm aufgrund seiner offensichtlich praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Alltag einiges Ansehen unter den anderen Gradlingen eingebracht hatte, und ihm selbst schon einige schmerzhafte Blessuren erspart hatte.

Es war sogar durchaus möglich, dass es ihm gerade wieder den Allerwertesten gerettet hatte, dachte Mogischa, während er die leicht angedellten Pflaumen einsammelte, die der Baum gerade nach ihm geworfen hatte. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können, wie ihm ein Blick auf die spitzen, dornenähnlichen Stiegen am Stamm des Baumes bestätigte. Gestern Abend bei Einbruch der Dämmerung waren sie seine Rettung vor einem kalten und gefährlichen Lager auf dem Erdboden ihm unbekannten Terrains gewesen. Er war nicht so weit gekommen, wie er ursprünglich geplant hatte – schöner Gruß vom Vandrillencremetopf – und hatte daher seinen angepeilten Lagerpunkt an der ersten Station seiner Reiseroute nicht vor Einbruch der Nacht erreicht. Im schummerigen Licht der herannahenden Nacht hatte er jedoch glücklicherweise noch den Spike-Baum ausmachen können. Er wuchs typischerweise inmitten anderer Bäume, deren Aussehen er in Hinsicht auf Blätter, Rinde und Kronenform perfekt imitierte. Der ausschlaggebende Unterschied bestand darin, dass er an seinem Stamm armlange und ebenso dicke, dornenartige Auswüchse ausbildete, die Wanderer im Lauf der Jahre als natürlich Leitern zu einem Notbehelfslager schätzen gelernt hatten. Er selbst hatte das in seiner Prüfung zum Drittgradling in der freien Natur zu demonstrieren gehabt, und so der gestrige Nachteinbruch nicht wirklich ein großes Problem gewesen. Er hatte auch recht gut geschlafen, denn zu seinem Glück wanden sich in der Krone des Baumes ein paar Lianen, aus denen er sich fluggs eine Art Hängematte gezaubert hatte. Das Problem war eher der nächste Morgen: Weil sein Nachtlager gar so bequem gewesen war, hatte er prompt vergessen, wo er sich befand. Es wurde ihm spätestens dann schmerzhaft bewusst, als nicht sein suchender Fuß den Halt des normalen Zimmerfußbodens gefunden hatte, sondern ihm sein Allerwertester beim Aufschlag auf den Waldboden meldete, dass er sich nicht in häuslichen Gefilden befand. Mogischa, noch nicht annähernd richtig wach und orientiert, aber durchaus in der Lage, einen kräftigen Schmerzensfluch abzusetzen, fühlte es in sich hochsteigen: „VER…VER..VER…Verflegelter Pflaumenfurz!“ machte er sich lauthals Luft, und während er noch schrie, musste er bereits lachen. Sein jahrelanges Training mit seinem eigenen Handbuch hatte gerade hervorragend den Praxistest im Akutfall bestanden. Aus dem ursprünglichen „Verfluchte Pestwurz!“ war ein „Verflegelter Pflaumenfurz!“ geworden, was nun verschiedene vorteilhafte Effekte hatte. Zum einen fühlte Mogischa den Schmerz durch das Lachen wesentlich weniger, und zum anderen bewarf der Baum ihn nun mit leckeren Pflaumen, während er dabei durch die Astlöcher laute Furzgeräusche aller Art ausstieß. Das sorgte nun für ein sehr erheiterndes akustisches Morgenprogramm, während Mogischa sein Pflaumenfrühstück vom Waldboden aufsammelte. Während er die leckeren Früchte am Lagerfeuer mit etwas Wildgerste zu einem Morgenbrei kochte, warf er noch einmal einen verstohlenen Blick auf die Spikes am Baumstamm…nicht ausdenken, was dem rabiaten Baum damit einfallen hätte können, wenn er ihn in eine Pestwurz geflucht hätte.

Während Mogischa sich noch über seine erfolgreiche Selbstmeisterung freute, hatte Kelar momentan nichts dergleichen im Sinn. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie jeden erdenklichen Fluch in allen ihr bekannten Sprachen aus allen ihr bekannten Reichen geflucht. Wenn es sein musste, auch aus den unbekannten, ganz egal, ihr wäre gerade jede Möglichkeit Recht gewesen, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Treten? Fehlanzeige. Ihre Füße steckten in einer raffiniert ausgeklügelten Treibsandfalle, die sie mit jeder unbedachten Bewegung weiter auf die aufgerissenen Mäuler zweier gierig grinsender trollartiger Wesen zutreiben würde. Die beiden, selbst bewegungsunfähig weil unglaublich fett, saßen am Ende der kleinen Höhle, in der sie der Energiewirbel gezogen hatte. Sie mussten dort schon seit Äonen sitzen, denn um ihre Hintern herum hatte der Stein bereits dessen Form angenommen, und das Graugrün ihrer Gesichtsfratzen sah nicht viel anders aus als rottender Schleimpilz auf algenbewachsenen Höhlenfelsen. Das hatten sie sich ja fein ausgedacht, dachte Kelar, wie praktisch. Es mussten sich wohl im Lauf der Zeit schon einige Reisende auf ihrer Suche im Nebel hierher verirrt haben, denn wie hätten sie sonst in dieser Höhle so fett werden können. Von ein paar Höhlenspinnen sicherlich nicht! Kelar versuchte, ihre Lage einschätzen, während sie gleichzeitig ihre Füße dem Rhythmus des neuen Untergrundes anpasste. Darin war sie ja nun zum Glück schon geübt.  Der bewegliche Untergrund des Geröllbodens mit seinen wellenartigen Strömungen hatte ihre Beinmuskeln gekräftigt und ihr mittels einiger schmerzhafter Blessuren die Vorteile wohl dosierter Bewegungen gelehrt. Ihr Bewegungsapparat hatte bereits begonnen, sich auf die neuen Umstände einzustellen, und sie hielt sich vorerst mit kleinen, kurzen Bewegungen in wechselnden Abständen und Richtungen auf der Stelle. Kelar taxierte ihre beiden Gegenüber, während sie gleichzeitig versuchte, sich einen Überblick über die nähere Umgebung zu verschaffen. Was die Trolle anbelangte, so schienen sie zumindest nicht besonders schlau zu sein. Sie schloss es aus dem leicht blasierten Tonfall, den die beiden hatten, und aus der selbstgefälligen Beiläufigkeit, mit der sie sich hin und wieder über ihre fetten Bäuche strichen, denn den Inhalt ihrer Gespräche konnte sie noch nicht genau verstehen.  Der Sand würde Kelar schon in die Nähe ihrer Mäuler treiben, die sie dann nur noch genüsslich aufzusperren bräuchten, dessen schienen sie sich sicher zu sein. Was das anbelangte, sprach momentan einiges dafür, dass sie Recht hatten, zumal Kelar sich noch nicht einmal ein vollständiges Bild über ihre neue Umgebung verschaffen hatte können. Das lag zum einen natürlich am Sand, der kontinuierlich an ihr zog und einen guten Teil ihrer Aufmerksamkeit forderte. Dennoch hätte sie normalerweise noch genug Kapazitäten freigehabt, sich umzusehen, wäre da nicht noch ein nicht zu unterschätzender Faktor gewesen, der sich mehr in ihr selbst als dort draußen in der Umgebung abspielte. Kelar war immens wütend, und wusste momentan noch nicht einmal so genau, warum. Sicher, die Umstände waren gerade alles andere als angenehm, es war natürlich auch etwas ärgerlich, dass sie nicht wie gehofft an einem sicheren Ort gelandet war. Andererseits wusste Kelar auch, dass sich die Weisheit ihrer Brenthare nicht immer sofort offenbarte, sondern sie manchmal etwas Geduld brauchte, um sie zu verstehen. Warum war sie dann so wütend? Kelar stierte durchdringend auf den Sand, in dem ihre Füße nun schon bis zu Knöcheln steckten, als könne er ihr eine Antwort darauf geben. Konnte er nicht einfach an einem Strand herumliegen, so wie Sand das normalerweise tat, fein säuberlich getrennt vom Wasser und angenehm warm an den Füßen? Diese Plörre hielt nicht nur nichts von geordneten Verhältnissen, sie war auch noch so kalt, dass sie Kelar allmählich von den Füßen aus in die Glieder kroch. Fast konnte sie hören, wie ihre Gelenke anfingen zu knarzen, und sie spürte die feinen Risse in ihren Bändern und Sehnen, die sie allmählich brüchig machen würden wie einen alten Ledergurt.  Sand im Getriebe eben, dachte Kelar. Wahrscheinlich kam er direkt aus den Erbsenhirnen der beiden feixenden Fettsäcke, so unmöglich wie er sich benahm.

Kelar atmete mehrmals tief in ihren eigenen roten Energiewirbel, der gleichzeitig der unterste war und somit der Erdwirbel. Sie flutete ihn mit dem vereinigten diamant-weiß-gold-silbernen Licht ihrer drei Herzen, dem goldenen in ihrer Brust, dem silbernen in ihrem Unterleib, und dem diamantweißen in ihrem Kopf.  So verband sie sich mit ihrer eigenen Erde und stabilisierte sie mit dem neuen Licht, weil sie mit dem Terrain draußen momentan nicht vertraut war. Vor ihrem inneren Auge sah sie ein Bild einer warmroten Landschaft, in der gerade die Sonne ihres vereinigten Herzlichtes aufging, und sie mit dem diamantweiß-gold-silbernem Licht flutete. Kelar spürte die Kraft, die durch das Licht in ihre Glieder einströmte. Kurz fühlte sie, wie eine Welle der Mutlosigkeit in ihr auf- und durch ihren Lichtkanal hindurchfloss. Sie atmete senkrecht, immer auf ab und ab, bis sie verklungen war. Das rotwarme Licht mit den diamantweiß-gold-silber-Strömen hatte sich mittlerweile auch in ihre Knochen, Bänder und Sehnen ausgedehnt  und wärmte sie mit der Kraft der inneren Geborgenheit, des Mutes und der Kraft. Auch auf ihrer Haut spürte sie ein feines Prickeln und eine vertraute, angenehme Wärme. Alle diese Systeme waren Teil ihres roten Energiewirbels, der am unteren Ende ihres Leibes pulsierte, und somit auch von dort ausgehend erreichbar und nährbar.  Die aufsteigende Wärme dehnte sich weiter in ihr aus und vertrieb die lähmende Kälte, die sie gerade noch verspürt hatte.

Kelar nahm wahr, wie ihre Bewegungen wieder geschmeidiger wurden.  Es war, als ob die Systeme in ihr sich neu aufeinander und die Situation ausrichten und einstellen würden. Die Bewegung ihrer Arme, die bis gerade eben noch mehr ein hastiges Rudern gewesen war, glich nun eher gleichmäßigen Schwimmzügen und spielte sich synchron auf ihre Beinbewegungen ein. Kelar machte sich keine Gedanken, wie das wohl auf die Trolle wirken mochte, wenn sie etwas tat, was man im Treibsand nach landläufiger Meinung tunlichst vermeiden sollte. Sie wusste um die Weisheit ihres Körpers und vertraute ihr. Gleichzeitig schien sie tiefer in den Sand eingesunken zu sein, doch seine Kälte spürte sie durch den wärmenden Mantel ihrer Haut kaum mehr. Ein kurzer Anflug von Panik, die Angst, zu versinken. Kelar atmete, tief und hoch, und schwamm weiter. Da spürte sie auf einmal etwas zu ihren beiden Seiten, einen leichten Widerstand. Hatte sie sich vorwärts bewegt? Kelar hielt die Augen noch geschlossen und floss weiter mit ihren Bewegungen, im Moment  vollständig ihren inneren Sinnen vertrauend. Der Anblick der beiden Kerle da draußen war einfach zu frustrierend gewesen, und es lieferte ihr wahrscheinlich noch nicht einmal präzise Informationen zu ihrer tatsächlichen persönlichen Situation, da ihre Sichtweise ohnehin gerade sehr eingeschränkt war.

Die Lichtverhältnisse in der Höhle waren einigermaßen düster, und weder die Abstände der Seitenwände noch den Bereich hinter ihr oder hinter den Trollen hatte sie bis jetzt klar erfassen können. Die Wut war zum Glück zusammen mit der Mutlosigkeit abgezogen, sie musste aus dem Bild entstanden sein, das sie mit ihren äußeren Augen wahrgenommen hatte. Kelar spürte momentan nur noch Konzentration. Sie war völlig auf sich selbst ausgerichtet und hielt diese Konzentration, indem sie immer wieder tief senkrecht atmete, auf und ab, und den Fluss ihrer Bewegungen aus dieser Konzentration entstehen ließ. Ihre rechte Hand erfasste etwas Festes, leicht kühl, ein wenig kratzig. Etwas anderes legte sich mit sanftem Druck um ihren Ellbogen, während der Sand um sie herum plötzlich rasant Fahrt aufnahm. Kelar atmete und schwamm im Fluss ihrer Bewegungen weiter, die Augen noch immer fest geschlossen. Da – ein kräftiger Ruck, ein helles Gleißen hinter ihren Augenlidern. Kelar fiel vornüber, landete auf ihren Knie und öffnete, japsend und auf allen Vieren wie ein tarkianischer Hund, ihre Augen und kroch an Land. Es war fester Boden. Staubig und karg zwar noch immer, aber fest.

Sie drehte sich um, ihre Augen noch blinzelnd und tränend, und konnte gerade noch rechtzeitig das Bild eines großen Höhlentors erkennen, das sich gerade in einiger Entfernung hinter ihr schloss. Inmitten des Tors saßen die beiden Trolle, einer rechts und einer links. Im hellen Sonnenlicht sah sie zwei freundliche Steingesichter. Beide winkten ihr zu, während sie mit den beiden anderen Händen das Tor zügig schlossen. Der Treibsandstrom führte mitten durch die beiden hindurch, dort musste sie entlanggeschwommen sein. Mit einem letzten Blick durch den sich schließenden Spalt erkannte sie einen Stofffetzen ihres Umhangs an der winkenden Hand des linken Trolls. Auf der Nase des anderen Trolls glitzerte noch ein wenig Kristallstaub, den ihre Hände manchmal und abgaben, ohne dass sie irgendeinen bewussten Einfluss darauf hatte, wann und für wen. Der eine musste ihren Ellbogen geschoben haben, während sie dem anderen an die Nase gefasst hatte. Der Treibsandstrom, der sie gerade ausgeworfen hatte, zog sich nun rasch zurück in die Münder der beiden, und das Tor fiel mit einem lauten Knirschen zu. Es mussten zweigesichtige Trollwächter gewesen sein, deren Aussehen und Verhalten sich jeweils nach der eigenen inneren Situation ihrer Gegenüber richtete, und sie hatten sie passieren lassen. Kelar wusste nicht mehr genau, ob das Wasser in ihren Augen vom Blinzeln in die neue Sonne kam oder ob sie weinte, aber es spielte momentan auch keine Rolle. Der Untergrund war endlich wieder fest, und das Licht der Sonne war hell. Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete die Augen ganz.